Der Tag von Jesu Verurteilung, Folter, Tod und Begräbnis. An diesem Tag findet keine Messe statt. Wir erinnern uns an den Tag, an dem der ewige Hohepriester selbst sein Opfer auf dem Kreuzaltar darbrachte.
Der Altar ist leer, es gibt kein Kreuz, kein Tischtuch, keine Kerzen. Am Karfreitag ist Wortgottesdienst mit Opfergaben. Der Priester vollzieht die Zeremonie in roter Kleidung – Rot ist die liturgische Farbe des Martyriums. Geistliche und Gehilfen betreten schweigend die Kirche und fallen vor dem leeren Altarschrank (Tabernakel) auf die Angesichter. Darauf folgt die Liturgie: In der Lesung geht es um den leidenden Gottesknecht, und nach der heiligen Lektion wird die Leidensgeschichte Jesu aus dem Johannes-Evangelium vorgelesen. Danach folgen die universellen Bittgebete in feierlicher Form, und dann kommt die einmal im Jahr stattfindende Huldigung des Kreuzes, die Kreuzverehrung.
Jenő Dsida
Karfreitagsgebet (Ausschnitt)
Herr, sie verspotteten Dich,
sie folterten Dich,
der all das Leiden liebte
.
Er nagelte die
Welt ans Kreuz,
Die ihn immer nur
tröstete.