Der Ungarische Nationale Medienverband stellte schockiert fest und verurteilte im Namen der gesamten Journalistenbranche, dass die ezalényeg.hu Bürger telefonisch mit Wahlkampffragen belästigt, die als Meinungsumfragen angelegt sind.
Dieses Vorgehen ist ein offensichtlicher Missbrauch der bereits bestehenden Praxis, bei der seriöse Unternehmen im Auftrag eines Presseprodukts eine seriöse Umfrage durchführen und deren Ergebnisse von der bestellenden Medienwerkstatt in einem seriösen Artikel aufbereitet und anschließend dem vorgelegt werden öffentlich. Das Vorgehen von ezalenyeg.hu erinnert nur in seiner Form an diese Praxis, ist also in Wirklichkeit nichts weiter als ein Versuch, sie mit der journalistischen Titelgeschichte zu vertuschen, tatsächlich handelt es sich aber um einen unverhohlenen Sensationsmacher.
Mit diesen stimmungsaufhellenden Instrumenten will das Nachrichtenportal in die politische Meinungsblase der Oppositionswähler einbrechen und versucht aus diesem Kreis einerseits Leser zu rekrutieren und andererseits persönliche Daten zu sammeln. So unglaublich es für die Eigentümer und Redakteure von ezalényeg.hu auch sein mag, die Presse in Ungarn unterliegt Regeln.
Jeder Medienschulabsolvent sollte die einschlägigen Vorschriften kennen, deren Kern der Zweck des Presseprodukts ist
„die Bereitstellung von Text- oder Bildinhalten an die Öffentlichkeit
zum Zweck der Information, Unterhaltung oder Bildung in gedruckter Form oder über ein elektronisches Kommunikationsnetz“.
Unter dem Strich passt das Portfolio eines Presseprodukts, das sich selbst als Nachrichtenportal apostrophiert, nicht in das Portfolio, eine direkte politische Kampagne mit manipulativen Fragen zu führen, nicht nur, weil dies die Glaubwürdigkeit untergräbt, die es möglicherweise auf seine Fahne gesetzt hat, sondern welche sicherlich erwartet wird, aber auch, weil es seine potenziellen Leser und die Befragten in die Irre führt.
Das Experiment von ezalényeg.hu ist in der ungarischen und vielleicht auch internationalen Presse nicht nur beispiellos, sondern auch einfach inakzeptabel, da das Vorgehen des Nachrichtenportals auch den Verdacht weckt, dass die gesammelten personenbezogenen Daten auch illegal übermittelt werden könnten.
Wir glauben, dass die Rolle der Presse darin besteht, zu informieren. Wir glauben, dass dies nicht mit manipulativen Telefonkampagnen verwechselt werden darf. Wir möchten glauben, dass Journalismus der Beruf von gebildeten, vorbereiteten Menschen ist, die unabhängig von ihrer Weltanschauung die beruflichen Grundlagen kennen. Der Ungarische Nationale Medienverband fordert im Namen der gesamten Journalistengemeinschaft das Verfahren der genannten Seite.
Das ist der Punkt.
MTI-OS