Nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder muss die EU-Zulassung des zum Schutz vor der durch das neuartige Coronavirus verursachten Krankheit entwickelten Impfstoffs Szputnyik V beschleunigt werden.

Der Präsident der kleinsten Regierungspartei Deutschlands, der Christlich Sozialen Union (CSU), betonte gegenüber der Sonntagszeitung Bild am Sonntag:

Sie dürfen den "Vakuummotor" nicht abwürgen lassen.

Dazu muss das EU-Zulassungsverfahren von Szputnyik V bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), die die Rolle der Arzneimittelbehörde der Gemeinschaft spielt, beschleunigt werden.
„Wir sollten keine Zeit aus rein ideologischen Gründen verschwenden“, sagte Markus Söder der Bild am Sonntag.

Der Zeitung zufolge rechnet die Bundesregierung damit, dass die EMA frühestens im September über Szputnyik V entscheiden kann, weil sie noch nicht alle für das Verfahren erforderlichen Daten von den Entwicklern erhalten hat.

In der Zusammenstellung fügten sie hinzu, dass die bayerische Landesregierung einen Optionsvertrag über den Kauf von 2,5 Millionen Dosen des Szputnyik-V-Impfstoffs abgeschlossen habe.

Der Kauf steht unter der Bedingung, dass die russische Seite die EMA-Zulassung erhält.

Laut einer anderen deutschen Zeitung, Handelsblatt, einer Zusammenstellung am Ende der Woche, ist die Erfüllung bereits abgeschlossener Lieferverträge aufgrund der begrenzten Produktionskapazitäten auch für den Distributor von Szputnyik V eine Herausforderung. Beispielsweise erhielt Argentinien 6,5 Millionen der 34 Millionen bestellten Dosen und Mexiko 2,4 Millionen der 24 Millionen Dosen.

Unter Berufung auf anonyme Branchenquellen fügte das renommierte Wirtschaftsblatt unter anderem hinzu, dass die Kapazität nicht einmal ausreiche, um die benötigte Menge zur Impfung der einheimischen und russischen Bevölkerung zu produzieren.
In Deutschland werden derzeit die Impfstoffe AstraZeneca, Pfizer/BioNTech, Moderna und Janssen eingesetzt, um eine gemeinschaftliche Immunität gegen Covid-19 zu erreichen. Bis Freitag wurden nach den neuesten Zahlen der Bundesregierung 49.255.748 Dosen verabreicht. 42,6 Prozent der Bevölkerung – 35.453.649 Personen – erhielten mindestens eine Dosis. 17,1 Prozent der Bevölkerung – 14.197.101 Menschen – sind vollständig geimpft.

Quelle: origo.hu