Der Bau des Szent-István-Saals im südlichen Verbindungsflügel der Budaer Burg hat seine nächste Etappe erreicht. Laut Aussage der Schlossverwaltung wurden die spektakuläre Decke und der Parkettboden installiert und auch die meisten einzigartigen Möbel fertiggestellt. Die nächste Aufgabe wird es sein, die prächtige Wandverkleidung zu erstellen.

Der nach König Szent István benannte Raum ist einer der bedeutendsten Innenräume des Budaer Schlosses und gleichzeitig eine herausragende Errungenschaft der ungarischen Industriekunst um die Jahrhundertwende, die verdientermaßen internationalen Erfolg auf der ganzen Welt erlangte Ausstellung in Paris 1900.

Die Freigabe der Burgverwaltung erinnert daran, dass feine, akribische, intime Details bei der Dekoration des Saals eine Schlüsselrolle spielten und neben den grundlegenden neoromanischen Stilmerkmalen an vielen Stellen auch ungarische Ornamente auftauchten. Neben den Kunsthandwerkern, die mit künstlerischer Sorgfalt mit Goldschmieden, Metallen und Holz arbeiten, schmücken die Werke des Bildhauers Alajos Strobl und des Keramikkünstlers Vilmos Zsolnay sowie Pyrogranitbilder, die nach den königlichen Figuren des Malers Ignác Roskovics gefertigt wurden, das Interieur auf unvergleichliche Weise Schönheit.

 (Quelle: Sammlung FSZEK Budapest)

Der legendäre Ort wurde im II. gebaut. Der im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Gebäudeteil sowie der Wiederaufbau des südlichen Verbindungsflügels werden von den Spezialisten der Burgverwaltung wieder aufgebaut. Im Rahmen des Nationalen Hauszmann-Programms arbeiten viele Kunsthistoriker, Industriekünstler, Restauratoren und andere Fachleute seit Jahren daran, dem Szent-István-Saal für die Besucher des Palastes seinen früheren Glanz zurückzugeben. In einem ersten Schritt mussten sie anhand alter Dokumente und Fotos die Dekoration und Einrichtung des Raumes so detailliert wie möglich rekonstruieren. Glücklicherweise waren letztere von solcher Qualität, dass die detaillierten, komplizierten Holzschnitzereien darauf gut zu erkennen sind.

Die hochwertigen Archivfotos zeigen auch, dass das prägendste Material des Raumes Holz ist, das Boden, Decke und Wände bedeckte. Das Parkett wurde um die Jahrhundertwende in der Manufaktur der Gebrüder Neuschlosz gefertigt, jetzt haben die Spezialisten es originalgetreu aus drei Holzarten gefertigt. Das Hauptmotiv des überaus aufwendigen Intarsienbodens ist die Drachenform, alle Elemente bestehen aus drei Materialien: Roteiche, Schwarznuss und südamerikanisches Mahagoni. An den Raumkanten wird das Parkett von einer unter der Wandverkleidung verlaufenden Zierleiste mit geometrischem Muster begleitet.

Der Intarsienboden besteht aus drei Holzarten (Foto: Burgverwaltung)

Die Decke, die Seitenwand und die Möbel stammen alle aus der Werkstatt von Endre Thék, der mit seinen kunstvollen Holzarbeiten in der Zeit des Dualismus berühmt wurde. Die Decke des Saals besteht aus gebälkten, geschnitzten Zierkassettenteilen, das Holz ist erstklassiges, astfreies, vorgedämpftes Gartennussbaumholz, für dessen Oberflächendekoration 24-karätige Goldplatten verwendet wurden. Die in die Kassetten eingelassenen Zsolnay-Pyrogranitplatten, die auch als separate Bilder interpretiert werden können, verleihen der Decke eine echte Besonderheit.

Die Decke des ​Szent István Saals (Foto: Burgverwaltung)

Der wiedergeborene Szent-István-Saal wird am 20. August im Budavári-Palast eröffnet.

Quelle: pestbuda.hu