"Wir brauchen eine starke Bürgerzentrale in Europa." Frank Spengler, ehemaliger Chef der CDU-Parteistiftung und derzeit Berater des Ungarisch-Deutschen Instituts des MCC, ist sich im Gespräch mit Mandiner sicher, dass er den Dialog mit der ungarischen Rechten fortsetzen werde, wenn Armin Laschet der nächste deutsche Bundeskanzler werde , sondern die Zusammenarbeit mit der AfD nennt er die rote Linie der CDU.
„Von 1999 bis 2004 habe ich das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tschechien und der Slowakei geleitet und konnte in dieser Zeit auch mit den Kollegen in Ungarn gut zusammenarbeiten.“ sagte Spengler. „Ich habe mich in Mitteleuropa immer wohl gefühlt und wollte nach meiner Zeit in Berlin unbedingt nach Ungarn kommen. Die Gründe müssen nicht genannt werden, es gibt so viele Gemeinsamkeiten und historische Verbindungen zwischen den beiden Ländern. Außerdem mögen Ungarn Deutsche, was nicht überall so ist."
Ihm zufolge war die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Volkspartei und Fidesz in letzter Zeit sehr unglücklich. Trotz der schwierigen Situation wolle er einen Kompromiss sehen, damit der Fidesz weiter mit der Volkspartei kooperieren könne. Am Ende wurde jedoch eine andere Art von Entscheidung notwendig. Nun müssen andere Wege gefunden werden, um den strukturierten politischen Dialog fortzusetzen. Es gibt genug wichtige europäische Themen, die die verantwortlichen Politiker gemeinsam angehen sollten, auch wenn es sicher oft zu kritischen Konflikten kommen wird.
Eine der ungarischen Regierungsparteien, die KDNP, ist inzwischen Mitglied der Europäischen Volkspartei, die nun eine besondere Bindegliedrolle einnimmt. Besonders wichtig ist jetzt der Einfluss der ungarischen Christdemokraten, die sich noch stärker als bisher an den einschlägigen Dialog- und Entscheidungsforen beteiligen müssen. Ich bin sicher, dass dadurch alle Freunde der ungarisch-deutschen Beziehungen zum Dialog beitragen können.
„Wir können durchaus die Tendenz feststellen, dass das konservative Element in der Europäischen Volkspartei abgenommen hat. Die Volkspartei versteht sich wirklich als Volkspartei. Ich glaube, dass sie auch weiterhin die stärkste und erfolgreichste Koalition im Europäischen Parlament sein kann, wenn sie ihre konservativen Wurzeln stärker pflegt. All dies hängt aber auch mit bestimmten Personen und den Wahlen in einzelnen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Ich bin überzeugt, dass
Wir brauchen in Europa eine starke zivile Mitte,
und dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit konservativen Kräften. Das muss nicht zwingend innerhalb einer Parteifamilie geschehen, es gibt andere Formen der Zusammenarbeit. Die Situation ist in jedem europäischen Land anders. Es gibt sicherlich unterschiedliche nationale Situationen, in denen sie sich beispielsweise auf technische Fragen einigen können. Ich gehe davon aus, dass es solche Möglichkeiten gibt. Aber es gibt auch rote Linien – zum Beispiel gibt es in Deutschland eine Partei, die AfD, mit der die Christdemokraten nicht kooperieren.“
Nach den Ergebnissen der letzten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt kann man sagen, dass die Politik der CDU sehr erfolgreich ist. Die AfD (Alternative für Deutschland) ist euroskeptisch und fordert in ihrem neuen Wahlprogramm den Austritt Deutschlands aus der EU. Allein aus diesem Grund ist eine Zusammenarbeit mit der AfD undenkbar. Und diese Entscheidung betrifft auch die Zusammenarbeit der CDU mit anderen Parteien auf internationaler Ebene. Die AfD ist daher eine rote Linie, keine Kooperation!
Eine der Stärken der scheidenden Angela Merkel war meiner Meinung nach, dass sie stets maßvolle und professionelle Entscheidungen getroffen hat, gerade um die Einheit der Partei nicht zu gefährden. Er war sehr pragmatisch und hat mit dieser Einstellung Deutschland durch viele Krisen geführt und sich international viel Anerkennung verschafft.
Quelle, vollständiger Artikel und hervorgehobenes Foto: mandiner.hu