Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit stuft Lavendel als potenziell tödlichen Stoff ein, da er beim Einatmen zum Tod führen und auch allergische Hautreaktionen und Augenreizungen hervorrufen kann. Ein neuer EU-Verordnungsentwurf geht jedoch noch weiter und stuft Lavendel als ausgesprochen gefährlich ein.
Ziel der EU-Gesetzgebung ist laut Europäischer Kommission die Schaffung und der Schutz einer schadstofffreien Umwelt. Die betreffende Verordnung ist Teil einer größeren EU-Strategie, die eine Liste von Gefahren und Umweltbelastungen basierend auf chemischen Komponenten erstellt. Mit anderen Worten, im Fall von Lavendel würde nicht die Pflanze selbst, sondern ihre chemischen Moleküle auf der Liste stehen.
Mit diesem Schritt gefährdet die Europäische Union mehrere Branchen gleichzeitig, glaubt Alain Aubanel, der Präsident des französischen Verbandes zum Schutz von Parfüms, Aromen und Kräutern. Einerseits macht der Verordnungsentwurf es den Produzenten unmöglich, was unter den EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und Frankreich am stärksten treffen würde. In letzterem Land ist die Pflanze die Lebensgrundlage für mehr als 2.500 Produzenten, und mehr als 300 Unternehmen beschäftigen sich mit der Verarbeitung von Lavendel und der Herstellung von Kosmetika und Parfums.
Wenn Lavendel für gefährlich erklärt wird, verschwinden über Nacht Wirtschaftszweige, da es sich nicht nur um einen essentiellen Rohstoff, sondern auch aus touristischer Sicht um eine wichtige Pflanze handelt, sagt der französische Produzent Thierry Bizouard.
Andererseits wird nicht nur Lavendel betroffen sein, sondern auch viele ätherische Öle und Produkte aus natürlichen Materialien. Selbst die Aufnahme eines Rohstoffs auf die Verbotsliste kann die Produktion und den Vertrieb eines Produkts ruinieren, das seit Jahrzehnten mit natürlichen ätherischen Ölen hergestellt wird.
Damit könne die Europäische Union eine weitere wichtige Industrie an den Rand des Bankrotts steuern, der Lavendelanbau könne nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa eingestellt werden, fügte Alain Aubanel hinzu.
Quelle und Bild: Mandiner