Der „Lavendel-Fall“ der EU hat einen großen Sturm ausgelöst. Wie wir geschrieben haben, betrachtet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Lavendel als potenziell tödliche Substanz, da es zum Tod führen kann, wenn es in die Atemwege gelangt, und es kann auch allergische Hautreaktionen und Augenreizungen hervorrufen. Ein neuer EU-Verordnungsentwurf geht jedoch noch weiter und stuft Lavendelwasser als geradezu gefährlich ein.

Ziel der EU-Gesetzgebung ist laut Europäischer Kommission die Schaffung und der Schutz einer schadstofffreien Umwelt. Die betreffende Verordnung ist Teil einer größeren EU-Strategie, die eine Liste von Gefahren und Umweltbelastungen basierend auf chemischen Komponenten erstellt. Mit anderen Worten, im Fall von Lavendel würde nicht die Pflanze selbst, sondern ihre chemischen Moleküle auf der Liste stehen.

Als Folge der Proteste veröffentlichte die französischsprachige Twitter-Seite der Europäischen Kommission einen zynischen Tweet. Wie sie schrieben: „Spoiler: Nein.“ - mit anderen Worten, ihr Ziel ist es nicht, Lavendelzüchter unmöglich zu machen: Aber sie haben versprochen, dass es bis 2025 kein "Lavendelproblem" geben wird. Also, was sie sagen, ist nicht wahr, wird nicht vor 2025 passieren…

Mehrere Personen stellten auch die Strategie der Europäischen Kommission gegen die Überproduktion von Wein in Frage. In der Tat hat die EG entschieden, statt die Weinproduktion zu regulieren, den Rebschnitt zu unterstützen. Seit 2006 können Landwirte Subventionen pro Hektar erhalten, wenn sie ihre Reben fällen.

Traubenstecklinge können aber auch das Verschwinden mancher Sorten bedeuten. Die Demokrata machte auch darauf aufmerksam, dass auf den gefällten Weinbergen kein Wein angebaut werden könne, es aber ein langwieriger Prozess wäre, jede Düne wieder ertragreich zu machen. Und das verschafft Westeuropa wiederum nur einen 20-Jahres-Vorteil.

Unter anderem bei ungarischen Akazienhonigproduzenten hat der Vorschlag der Europäischen Kommission, die weiße Akazie auf die Verbotsliste zu setzen, ernsthafte Zweifel geweckt, die jedoch die Existenz von Tausenden von ungarischen Honigproduzentenfamilien sichert. Neben den Ungarn äußerten sich auch die Dänen und Briten besorgt über den Vorschlag.

Während die Dänen amerikanischen Nerz für sein Fell züchteten, wollten die Briten vermeiden, die Wasserhyazinthe auf die Verbotsliste zu setzen.

Am Ende sei es Ungarn gelungen, die Initiative zur Einschränkung oder möglichen Ausrottung der Akazie zu blockieren, sagte Olivér Várhelyi, damaliger Botschafter Ungarns bei der EU (seitdem EU-Kommissar).

Quelle: Origo