Die Vorwahl der Linken und die Unterschriftensammlung der Rechten hatten die gleiche Wirkung: Im Monat September veränderte sich die Differenz zwischen den beiden politischen Lagern laut der Meinungsumfrage des Nézőpont-Instituts nur im Rahmen der Fehlergrenze. Die abschreckende Kraft von Ferenc Gyurcsány zeigt sich darin, dass die minimale Bewegung Fidesz begünstigte.
Eine wichtige Etappe im Einigungsprozess der Linksparteien ist der Vorwahlkampf, bei dem es nicht primär um die Auswahl von Kandidaten geht, sondern um eine umfassende Mobilisierungskampagne zugunsten der Linken und vor allem ihrer Einigung. Die rund 700.000 Teilnehmer machen kaum mehr als ein Viertel der linken Wählerbasis aus, aber ihre Mobilisierung ist aus Sicht der Organisation der Opposition wichtig. Gleichzeitig blieb Fidesz nicht untätig und reagierte auf die Vorwahlen mit einer ähnlichen Mobilisierungskampagne: Mit der Petition Stop Gyurcsány, Stop Christmas, und die Regierungspartei schnitt sogar noch besser ab, es war einfacher, die Teilnehmer zu gewinnen.
Die beiden Mobilisierungskampagnen hielten sich in der Gesamtwirkung die Waage, beide Wählerlager wurden entschlossener, aber an der Konkurrenzsituation zwischen den beiden Wählerlagern änderte sich nichts.
Ausgehend von den Parteipräferenzen der Wähler, die ihre Teilnahme sicher versprachen, würde Fidesz 53, die vereinte Linke, "diesen Sonntag" 45 Prozent der Stimmen erhalten. All dies würde es der derzeitigen Regierungspartei ermöglichen, mit einer Mehrheit von rund 120 Sitzen weiterhin komfortabel zu regieren. 7 Prozent der Wähler anderer Parteien lassen sich zwar zwischen den beiden politischen Lagern ausmachen, haben aber keine klare Präferenz, nur weniger als ein Drittel (2 Prozent) gab einen bestimmten Parteinamen als Präferenz an, was ebenfalls die aktuelle Schwäche zeigt Mi Hazánk und Kétfarkú Kutyapárt.
Der Vorsprung von Fidesz hat sich seit Juli vergrößert, aber selbst in zwei Monaten nur innerhalb der Fehlergrenze. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass der Regierungswahlkampf um Ferenc Gyurcsány politisch wirkt, das Fidesz-Lager zusammenhält und leicht vergrößert, und für die Linke bleibt der Ex-Premier ein Streitthema. Frühere Zahlen des Nézőpont-Instituts zeigten, dass ein Drittel der Regierungskritiker den Rücktritt des ehemaligen Ministerpräsidenten fordert.
Quelle und Bilder: Viewpoint Institute