In den vergangenen zwölf Jahren sei die Regierung mit vielen historischen Ungerechtigkeiten gegen die Kirchen umgegangen, sagt der katholische Priester Bese Gergő gegenüber mandiner.hu, der glaubt, dass eine mögliche Übernahme durch die Opposition die Kirchen und die Gläubigen in eine sehr schlechte Situation bringen würde. Auch der Eucharistische Kongress und die Erziehung werden besprochen.

Er ließ zunächst die Erinnerungen an den Eucharistischen Kongress wieder aufleben: „Einen Monat nach dem Weltereignis sind die Erinnerungen in mir noch lebendig“, sagte er. Während des Kongresses zog das Zentrum der katholischen Kirche nach Budapest. Alle Kontinente waren vertreten und die meisten der bunten Programme standen allen kostenlos zur Verfügung. Vorher war ich skeptisch, was die Bereitschaft zur Teilnahme angeht, aber schon am Donnerstagabend, bei der eucharistischen Anbetung in der St.-Stephans-Basilika, spürte ich, dass sich etwas zu bewegen schien. Eine riesige Menschenmenge betete und verherrlichte den Herrn, die meisten von ihnen mussten auf dem Platz vor der Basilika sein, um die Ereignisse auf einem Projektor zu verfolgen. Und am Samstag prognostizierte die Menschenmenge am Margitsziget, dass Hunderttausende Menschen über alle Erwartungen hinaus beim Kerzenlichtumzug anwesend sein werden. Es war so. Der Beginn der Prozession kam am Hősök tér an, als das Ende noch am Deák tér war. So viele Menschen wollten Jesus begegnen. Das konnte Papst Franziskus bei seinem mehrstündigen Besuch in Budapest feststellen

In dieser Ecke Europas sieht man immer noch viele Zehntausend Menschen beten, darunter viele, viele Tausende junge Menschen.

Wir brauchen die „Massenveranstaltungen“. Der einfache Gläubige, gerade auf dem Land, kann sich oft einsam fühlen in der großen Kirche, wo sich wochentags acht bis zehn Menschen versammeln und sonntags langsam mehr Plätze frei sind, als Menschen bei der heiligen Messe anwesend sind. Leider können wir mit Örömhír nur einen kleinen Teil der Gesellschaft erreichen, und wir suchen immer noch nach dem Kanal, um junge Menschen zu erreichen, da ihr Anteil in unseren Gemeinden sehr gering ist. Aber es gibt Fortschritte! Dadurch, dass Kindergärten und Grundschulen weitgehend unter kirchlichen Unterhalt gestellt wurden, können die Kinder durch den Religionsunterricht eine nach Leben riechende Kirche kennenlernen.

Durch heilige Messen und liturgische Akte führen wir sie in die Geheimnisse ein, die niemanden unberührt lassen. Wenn wir es schaffen, ihr Weltbild zu erweitern, beten zu lernen, uns ein richtiges Gottesbild zu machen und zu den Sakramenten beizutragen, dann haben wir nicht umsonst gearbeitet. Das sichtbare Ergebnis dieses über zehn Jahre andauernden bewussten Aufbaus war, dass viele junge Menschen am Kongress teilnahmen. Natürlich stehen wir erst am Anfang der Reise, wir brauchen noch fünfzig Jahre, und ich hoffe, dass wir die Ernte auch erleben werden.

Gergő Bese, der auch Schulseelsorger war, glaubt, dass sich ein Lehrer immer eine bessere Situation vorstellen kann als die, in der er sich gerade befindet. Das ist jetzt nicht anders. Die Gehaltsfrage sollte geklärt sein, 2013 gab es eine gravierende Gehaltserhöhung, aber jetzt ist es an der Zeit, weiterzumachen. Leider fehlt es an Lehrern. Administration war noch nie meine Stärke. Als Manager und Klassenleiter musste ich immer damit rechnen, dass mehr Zeit für Papierkram und unnötige Kreisläufe aufgewendet wird als für ernsthafte Fragen. Die vorgeschriebene Stundenzahl wäre nur akzeptabel, wenn man nicht zur Vertretung gehen müsste, denn dann hat man nicht mehr 22 Stunden, sondern 30-35, und von der Vorbereitungszeit haben wir noch gar nicht gesprochen. Wo bleibt die 40-Stunden-Woche? Übrigens fehlt es nicht nur an Lehrern, sondern auch an Ärzten, Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleuten, Soldaten, Priestern und Facharbeitern.

Gergő Bese mit Jugendlichen/Forrás Erzdiözese Hajdúdorog

Pater Gergő Bese (1983), Pfarrer von Dunavecs, Schulseelsorger, Influencer/Quelle: Erzdiözese Hajdúdorogi

Die Gestalter des 21. Jahrhunderts sehen ihren Weg nicht in Dienstleistungsberufen. Jeder möchte viel Geld verdienen, am liebsten mit wenig Arbeit. Sie wollen keine Opfer für andere bringen, sie wollen ihr Leben nicht für edle Ziele geben. Aber dem Beruf widmen wir unser ganzes Leben, und Arbeit sind die 4-6-8 Stunden, die wir darin arbeiten, und dann leben wir unsere Freizeit als ein ganz anderer Mensch. Es gibt einen großen Unterschied zwischen den beiden. Leider ist auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Dienstleistungsberufe nicht wirklich freundlich. Ich höre Eltern über Lehrer, Polizisten, Ärzte sprechen. Hier sollte eine Änderung erreicht werden, damit seriöse Berufe wieder respektiert werden können. Wenn ich das so betrachte, steht die materielle Wertschätzung an zweiter Stelle.

In den vergangenen 12 Jahren wurden die Kirchen auch nach der "Friedenszeit" zwischen den beiden Weltkriegen unterstützt. Meiner Meinung nach ist dies die Beilegung der historischen Ungerechtigkeiten, die unsere Kirchen während des Zweiten Weltkriegs, während der kommunistischen Herrschaft und nach dem Regimewechsel erlitten haben. Wir sind gerade an dem Punkt angelangt, an dem wir die meisten unserer Bildungseinrichtungen infrastrukturell in etwa repariert haben.

Auch die Restaurierung von Kirchen, Pfarreien, Klöstern, Friedhöfen und anderen religiösen Denkmälern hat begonnen, die bis zum Ende enorm viel Geld verschlingen wird, aber nach jahrzehntelanger Vernachlässigung irgendwann die öffentlichen Schätze der Nation sein müssen erneuert. Weil niemand denkt, dass renovierte Kirchengebäude nur den Gläubigen zugute kommen! Der Tourismus profitiert sehr von den renovierten Denkmälern. Mehrere Siedlungen konnten sich in den vergangenen Jahren an den Kreislauf des inländischen und internationalen Tourismus anschließen, mussten dafür aber auch geeignete Unterkunfts- und Dienstleistungseinrichtungen errichten, um die aufwändige Erneuerungsarbeit leisten zu können.

Ein möglicher Regierungswechsel würde das Ende dieser Arbeit bedeuten. Wir kennen die Haltung der Oppositionsparteien, die Macht gegenüber Glauben, Religion und kirchlicher Bildung wollen. Es wurde bereits erklärt, dass sie die Glaubens- und Sittenlehre in staatlichen Institutionen abschaffen, die Zulassung der Schulen zum Kirchenunterhalt rückwirkend überprüfen und das vatikanisch-ungarische Grundsatzabkommen aussetzen würden. Würde all dies befolgt, wäre die Existenz vieler tausend Familien gefährdet (Religionslehrer, Kantoren, Seelsorger, Anstaltsleiter etc.), der Unterhalt der Landgemeinden nahezu unmöglich und die Arbeit der letzten zehn Jahre mit vielen Opfern würde über Bord geworfen. Und das alles wissen wir bereits, aber was könnte ihnen sonst noch einfallen!

Quelle und vollständiger Artikel: mandiner.hu

Fotos: Arpad Földházi