Das vielleicht einzig sichtbare Ergebnis von Gergely Karácsonys Arbeit – andererseits aber auch sehr ärgerlich – ist die Bemalung der Radwege auf dem Hauptboulevard. Es ist nicht so, dass die Entwicklung des Fahrradverkehrs nicht vorteilhaft wäre, aber nicht auf den Hauptstraßen, die bereits sehr eng und voller ständiger Staus sind.
Die öffentliche Meinung zeigt ungefähr dasselbe: Weniger stark befahrene Straßen sollten für Drahtesel ausgewiesen werden. Die BKK hat jedoch – zur Verteidigung des Weihnachtskonzepts – eine Infografik auf ihren Social-Media-Plattformen veröffentlicht. Die Infografik zeigt die Verkehrsverteilung auf der Hauptstraße an einem Werktag. „Im engeren Sinne des innerstädtischen Teils von Nagykörút nutzen zwei Drittel der dort reisenden Personen Straßenbahnen, während die Anzahl der Personen, die mit aktiven und mikromobilen Geräten (Fahrräder, Roller, Roller usw.) unterwegs sind, oder auf zu Fuß ist die Hälfte derjenigen, die mit dem Auto anreisen", schrieben sie als Erklärung für die folgende Abbildung. Auf Ungarisch laut ihnen:
68 % der Reisenden auf der Nagykörút reisen mit der Straßenbahn, 21 % mit dem Auto und 11 % von „Benutzern aktiver und mikromobiler Geräte“, d. h. zu Fuß, mit dem Fahrrad, Roller usw.
Vezess.hu beleuchtet die methodischen Fehler und Unwahrheiten der BKK-Umfrage. Die Infografik wurde aus den Ergebnissen von Zahnzählungen erstellt, die an drei Nagykörút-Kreuzungen gleichzeitig über einen Zeitraum von 9 Stunden durchgeführt wurden. „Eigentlich haben wir Menschen gemessen, die eine imaginäre Linie – Nagykörutat – überschritten haben“, heißt es in den BKK-Informationen zu der Angelegenheit.
Mit anderen Worten, die Messung erstreckte sich über 9 Stunden, sie maßen nur während der Hauptverkehrszeiten, und alle Fußgänger, die auf dem Bürgersteig gingen, wurden als Verkehrsteilnehmer betrachtet und in die Gruppe „Fahrrad“ sowie potenziell eingeordnet
Tram-Passagiere könnten sogar nach dem Aussteigen als Fußgänger registriert werden.
Vezess.hu führte eine eigene Messung durch und überwachte den Verkehr über ein 24-Stunden-Zeitintervall mit einem Verkehrsverfolgungssystem. Demnach befanden sich 10.890 Fußgänger auf dem Fahrstreifen und 1.099 auf dem Fahrradstreifen.
Eine weitere Bereinigung der Ergebnisse ergab, dass 11.029 Autofahrer und 735 Radfahrer den untersuchten Abschnitt der Großen Ringstraße nutzten.
Das Verhältnis beträgt nun nicht 2:1, wie bei der äußerst merkwürdigen Messung der BKK, sondern 93 % Pkw und 6 % Radfahrer. In der Zwischenzeit verlangsamte sich der Autoverkehr, da ihnen eine Fahrspur abgenommen wurde, um einem Fahrradweg Platz zu machen.
Quelle: mandiner.hu
Beitragsbild: PestiSrácok