Zwischen der postmodernen Linken und dem politischen Islam ist eine Interessengemeinschaft entstanden, die aber aus historischer Perspektive nur kurzfristig sein kann. Warum?

Seit fast zwei Jahrhunderten kämpft die Linke dafür, die europäische Kultur zu eliminieren und das Christentum (einschließlich der Religiosität im Allgemeinen) aus dem öffentlichen Leben zu entfernen – obwohl es seit dem 4. Jahrhundert ein fester Bestandteil Europas ist. Und der Islam will sich ausbreiten und braucht politische Vertretung in den zu besetzenden Gebieten. Außerdem will der Islam alle anderen Religionen verdrängen – einschließlich des Atheismus. Der säkulare Staat ist ausdrücklich ihr Feind. Die beiden Sichtweisen bedrohen sich daher langfristig gegenseitig.

Wie kam es zu der strategischen Allianz?

Die Erklärung liegt in der Krise der Linken: Die Lage der Arbeiter in Europa hat sich im 20. Jahrhundert deutlich verbessert. Die Interessenvertretung wurde gestärkt, paternalistische Sozialstaaten wurden geschaffen. Allerdings wurde die Industriegesellschaft in eine Informationsgesellschaft umgewandelt, und das Proletariat nahm an Zahl ab – und damit auch an politischem Gewicht. Dadurch blieb die klassische Linke ohne Thema und musste sich daher eine neue Agenda suchen, so wurden für sie (unter anderem) Einwanderer zu einer politischen Zielgruppe.

Andererseits sieht die Formel so aus, als wolle der Islam Europa wieder erobern. Dazu müssen sie sich einen zahlenmäßigen Vorteil verschaffen – auch dieser Prozess läuft spontan ab, aber sie arbeiten bekanntlich auch daran. Der Islam muss politische Verbündete finden, um seine Ziele zu erreichen, und das kann nur die Linke sein, die Wähler braucht.“

Miklós Lovas Pogrányi / Facebook

Quelle: Lovas Wacholder