Premierminister Viktor Orbán, der Präsident von Fidesz, wird Ende der Woche am Treffen der europäischen konservativen Parteiführer in Madrid teilnehmen. Gastgeber des Treffens ist die spanische Rechtspartei VOX, die Mitglied der Parteienfamilie der Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) ist. Neben Viktor Orbán folgte auch der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, dessen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ebenfalls Mitglied der ECR ist, seiner Einladung. Die spanische El Independiente zitierte auch die Äußerungen von Santiago Abascal, dem Präsidenten von VOX, in denen er über die perfekte Harmonie mit den polnischen und ungarischen Führern in Fragen des Grenzschutzes, der Familienpolitik und des Schutzes souveräner Nationen sprach.
Der Zeitung ist zu entnehmen, dass unter anderem Giorgia Meloni, die Präsidentin der Italienischen Brüder (FdI) und der ECR-Parteifamilie, Martin Helme, der Vorsitzende der Estnischen Konservativen Volkspartei (EKRE), und Marine Le Pen, die Präsidentin der French National Consolidation (RN) und Präsidentschaftskandidat. Die Partei von Helme und Le Pen ist übrigens Mitglied der Parteifamilie Identität und Demokratie (ID).
Das Treffen in Madrid am Wochenende ist ein weiterer Schritt in Richtung der "europäischen Renaissance", also der engeren Zusammenarbeit konservativer, souveränistischer Parteien, die Orbán und Morawiecki zusammen mit dem Präsidenten der Italienischen Liga, Matteo Salvini, im vergangenen April in Budapest angekündigt hatten. Das gemeinsame Ziel ist die Schaffung eines neuen demokratischen Rechtsbündnisses.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde im vergangenen Juli unternommen, als sechzehn europäische Parteien eine gemeinsame Resolution zur Zukunft Europas unterzeichneten. „In dieser Erklärung geht es um die Zukunft der EU, um den Schutz von Nationen, Familien und traditionellen christlichen Werten“, sagte Viktor Orbán, als er bekannt gab, dass Fidesz auch den von PiS-Präsident Jaroslaw Kaczynski initiierten Aufruf unterstützt.
Santiago Abascal besuchte im vergangenen Jahr mehrmals Budapest und Warschau. Viktor Orbán empfing Marine Le Pen im vergangenen Oktober zum ersten Mal, und Anfang Dezember einigten sich die dreizehn am Warschauer Gipfel beteiligten Parteien – darunter Fidesz, RN, PiS und VOX – auf eine verstärkte Zusammenarbeit. Dazu gehört, dass sich die Parteien des sich bildenden Rechtsbündnisses bei den wichtigen Abstimmungen im Europaparlament vorerst abstimmen und regelmäßig abstimmen werden.
Quelle: Magyar Hírlap
Im Bild: Spanisch-ungarische Freundschaft: Abascal und Orbán lernten sich letztes Jahr in Budapest kennen
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