Mitte Januar, als die Russen eine Militärübung entlang der ukrainischen Grenze durchführten, bat die Ukraine den Westen um militärische Hilfe. Auch Deutschland versuchte ihnen zu Hilfe zu kommen und bot den Ukrainern, die Angst vor einem möglichen russischen Angriff hatten, fünftausend Sturmhelme an. Dies ist eine symbolische Unterstützung, erklärte der deutsche Kriegsminister, damit senden wir ein Zeichen, dass wir bei Ihnen sind!
"Das ist der Witz des Jahrhunderts, mit dieser Kraft könnten sie sogar kleine Kissen oder Teddybären schicken", reagierte die ukrainische Ikone der Deutschen, der einst in deutschen Farben boxende Profi-Weltmeister im Schwergewicht, Vitalij Klitschko. Klitschko sprach die Deutschen nicht vom Rand der Strecke (dem Ring) aus an, sondern vom Sitz des Bürgermeisters von Kiew, wo er nach den zukünftigen revolutionären Ereignissen von 2014 mit dem Fallschirm absprang. Damals dachten viele, dass sein Platz in der Politik sei, da er ein Held der Ukraine, ein Ehrenbürger der Stadt ist. Er wurde mit entsprechendem Rückenwind aus dem Westen gewählt und vertritt seitdem die ukrainisch-kiewischen Interessen entsprechend der Windrichtung.
Das Sturmhelm-Geschenk der Deutschen war eine Art Kata-Okos-Lösung, ob sie es gaben oder nicht. Denn was macht die Ukraine mit fünftausend Sturmhelmen gegen Hunderttausende russischer Streitkräfte? Die Ukrainer erwarteten schwere Waffen, die Zivilbevölkerung brauchte Kopfbedeckungen und Schutzwesten, aber der Soldat brauchte eine Waffe. Aber wir wissen, dass Deutschland aus Prinzip keine Waffen in ein Kriegsgebiet liefert. Er lieferte auch nicht nach Syrien, sondern nur nach Saudi-Arabien, sodass die Waffe dann von dort weitergereicht wurde, es war nicht mehr deren Kriegsbeute. Vielleicht ist das die einzige Kontinuität in der deutschen Politik, dieses pharisäische Verhalten.
Die Sturzhelme wurden auf einen Lastwagen geladen und losgefahren. Nicht direkt in die Ukraine, weil dort der Krieg ausbrach und sie daher keine Schutzausrüstung mehr direkt aus Deutschland schicken konnten. Es musste irgendwo auf dem Weg abgeladen und dann auf einem Militärlastwagen aus einem anderen Land transportiert werden. Vielleicht war das der Grund, warum die deutsche Presse das Engagement Ungarns so lautstark ansprach? Weil wir uns aus wohlüberlegtem und direkt erklärtem Eigeninteresse aus diesem Krieg heraushalten wollen und deshalb den Transport jeglicher Kampfausrüstung verweigern? Wer weiß.
Niemand kümmert sich um das weitere Schicksal der Helme. Als der Krieg ausbrach und sie die herannahenden russischen Panzer, die zerstörten Siedlungen, die drohende Gefahr sahen, ging der jahrzehntelange deutsche Pazifismus zu Ende. Die Realität ließ die Politiker erkennen, dass sie der Entwicklung der Armee lange Zeit keine Aufmerksamkeit geschenkt hatten.
Der Bericht des Bundestagsabgeordneten für Landesverteidigung aus dem Jahr 2019 bescheinigte der Bundeswehr im Vergleich zu 1990 den schlechtesten Zustand.
20.000 Offiziere und Unteroffiziere fehlten in der Armee, und das Vermögen war katastrophal. Nur ein Drittel der Schützenpanzer und Kampfflugzeuge konnte eingesetzt werden, ein Fünftel der Transporthubschrauber, insgesamt sechzehn (!) waren einsatzbereit, keines der U-Boote. Obwohl ihnen das Geld nicht fehlte, stiegen die Landesverteidigungsausgaben in den letzten acht Jahren von 32 auf 47 Milliarden Euro, aber davon war der Armee nichts anzusehen. Die nackten Hintern der Soldaten ragten buchstäblich aus ihren Hosen, weil sie vergessen hatten, warme Unterwäsche zu besorgen.
Der Rechnungshof stellte Korruptionsskandale im Verteidigungsministerium fest. So wurde beispielsweise der Schutz militärischer Objekte für einiges Geld an private Sicherheitsfirmen ausgelagert. Dies birgt auch ein Sicherheitsrisiko, da private Unternehmen keiner parlamentarischen Überprüfung unterliegen, sie stellen ein, wen sie wollen. Das Ministerium führte verdächtige Transaktionen durch und erteilte Beratungsfirmen Millionenaufträge.
Die Frage der Verantwortlichkeit wurde jedoch geschickt umgangen, denn Korruption gibt es in Deutschland nicht und kann es auch nicht geben!
Der russische Vormarsch in der Ukraine weckte die Deutschen aus ihrem Dornröschentraum, und am vierten Kriegstag wurde ihnen plötzlich klar, wie wehrlos und verwundbar sie waren. (Lassen Sie mich hinzufügen, nicht nur sie, sondern auch die Europäische Union durch sie. Das nennt man kollektive Verantwortung.) Bundeskanzler Scholz hat Ende Februar angekündigt, dass zum Schutz der Sicherheit ihres Landes und der "Verteidigung der Freiheit und Demokratie" werden im diesjährigen Haushalt die Verteidigungsausgaben auf 100 Milliarden Euro verdoppelt, weil sie eine schlagkräftige, supermoderne Armee schaffen wollen.
Unmittelbar nach der Ankündigung änderte sich die Einstellung der Deutschen zum Krieg. Bisher sagten sie, wer Waffen liefert, könne nicht neutral sein, aber jetzt gaben sie der Ukraine sofort 2.700 Strela-Flugabwehrraketen. Die in Russland hergestellten Raketen wurden während der deutschen Wiedervereinigung von der Nationalen Volksarmee der DDR in das Militärlager in Baden-Württemberg überführt.
Die Strela repräsentiert den technischen Standard der Sechziger, verstaubt, verrostet, lange auf die Verschrottung wartend. Der Platz wird wohl für neue, moderne Waffen benötigt, denn neben der Strela wurde die Mitgift der Ukrainer um tausend Panzerabwehrkanonen und fünfhundert Boden-Luft-Raketen aus dem Liegenschaftsbestand der Bundeswehr erweitert. Angeblich ist dies das Ende der Unterstützung, das ist alles, was sie für die Ukraine tun können, nicht mehr. Sie können ein Land, das keinem Bündnis angehört, militärisch verteidigen.
Genau das ist jetzt das politische Urteil.
Quelle und vollständiger Artikel: Magyar Hírlap/Irén Rab
Ausgewähltes Bild: Obsit Military Shop