Mi Hazánk erstattet Anzeige wegen eines Verbrechens gegen das Wahlsystem, nachdem Facebook in der letzten Wahlkampfwoche die offizielle Seite der Partei gelöscht hatte, teilte der stellvertretende Vorsitzende der Oppositionspartei am Dienstag in Budapest mit.
Dóra Dúró erklärte: Facebook hat damit einen weiteren Beweis dafür geliefert, dass es sich bewusst in die ungarische Parlamentswahl einmischt. Zusätzlich zu dem Bericht werden sie auch einen Bericht bei der Nationalen Wahlkommission einreichen, weil sie es für beispiellos halten, dass Facebook die Seite einer Partei löscht, die mitten im Wahlkampf eine nationale Liste präsentieren kann, fügte der Politiker hinzu.
Er wies darauf hin, dass die "Zensur" einer Seite, über die die Partei in der vergangenen Zeit eine halbe Million Menschen erreicht habe, entfernt worden sei, was bedeute, dass die Maßnahme das Endergebnis der Wahl eindeutig beeinflussen werde.
Facebook habe auch die Facebook-Profile aller ihrer Administratoren gekündigt, sodass ihre Mitarbeiter die Messenger-Messaging-App auch nicht verwenden könnten, fügte er hinzu.
Dóra Dúró sagte: Facebook begründete die Aktion nur damit, dass auf der Seite gegen die sozialen Grundsätze verstoßen wurde, sie nannten aber keinen konkreten Inhalt oder Post, der die Aktion ausgelöst hat.
Er erinnerte daran: Im Vorfeld des Wahlkampfs zum Europäischen Parlament habe Facebook die Seite von László Toroczkai, dem Listenführer der Partei mit 207.000 Followern, gelöscht. Diese Stimmenzahl hätte auch ein Mandat für das Europäische Parlament zur Folge gehabt, also einen klaren Eingriff in die Wahl, so der Oppositionspolitiker.
Nach seinen Angaben darf der Name des aktuellen Ministerpräsidentenkandidaten seitdem nicht mehr aufgeschrieben, sein Gesicht nicht gezeigt und sogar seine Stimme auf Facebook verboten werden. In dieser Situation reichte László Toroczkai eine Klage gegen Facebook ein; das Urteil des ersten Grades wird für nächste Woche erwartet - sagte Dóra Dúró.
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Foto: MTI/János Vajda