Für zwei junge Frauen, die in Csíksereda leben, ist Ostern ohne beschriftete, rote Eier nicht vorstellbar, deshalb beginnen sie jedes Jahr lange vor dem Feiertag, Eier zu schreiben – am liebsten zusammen. Das einzige, was sich im Laufe der Jahre vielleicht geändert hat, ist, dass jetzt auch Ediths zwei kleine Kinder die fleißigen Hände überwachen und dieses alte Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, unmerklich aufnehmen. Genau wie ihre Mutter, Großmutter, Urgroßmutter

Töpfe voller Bienenwachs wärmen sich auf dem Ofenrand, und mehrere Kesice warten darauf, in die Hand genommen zu werden. Edit kocht Eier, Bea legt Holz ins Feuer, bald kommen noch mehr Eier auf den Herd. Auf dem kleinen Tisch davor warten in einer mit einer Tischdecke bedeckten Schüssel fertig gekochte Eier mit weißer Schale, und in einer anderen Schüssel lächeln uns mit unterschiedlichen Mustern verzierte männliche Eier zu. Am Karfreitag geschriebene Eier sind ewig „Wir sind noch nicht einmal zur Schule gegangen, aber wir haben schon Eier geschrieben, denn sobald wir älter wurden, hat unsere Mutter angefangen zu unterrichten. Wir bekamen immer das Ei mit einer gesprungenen Schale, und wir studierten und stocherten darin herum. So sind wir aufgewachsen. Sowohl unsere Mutter als auch unsere 73-jährige Großmutter schreiben bis heute wunderbar Ostereier. Und jetzt unterrichte ich meine Kinder genauso, die dreijährige Anita und die fünfjährige Zsolti. Ich erinnere mich, als wir noch ganz klein waren, da haben wir uns auch neben die Eier schreibenden Frauen gedrängt."

Für die Brüder, die heute in Csíksereda leben, ist es unvorstellbar, dass ihr Tisch an Ostern, dem größten Feiertag der Christenheit, nicht mit selbstgeschriebenen Eiern geschmückt wird.

Quelle: Székelyhon.ro

Quelle: Székelyhon.ro/Veres Nándor

„Wir wünschen es uns, wenn der Lammbraten am Samstagabend schon fertig ist, warten aber auf die Essensweihe am Sonntagmorgen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, an Ostern keine Eier zu schreiben. Das ist meiner Seele wichtig. Und es ist auch sehr wichtig, dass meine Kinder es lernen. Ich bin wirklich froh, dass sie sich dafür interessieren, sie wissen schon einiges. In der Kindergartengruppe meines Mittelstufensohns haben wir in der Karwoche auch Eierschreiben abgehalten. Man muss sich nicht ärgern, wenn es auf Anhieb nicht gelingt, denn wir haben es auch nicht nur gelernt, sondern wir machen es seit der Kindheit, und nach und nach haben sich die krummen Linien geglättet“, sagt Edit mit einem aufmunternden Lächeln.

Quelle, vollständiger Artikel und Beitragsbild: Székelyhon.ro/Veres Nándor