In mehreren EU-Mitgliedsstaaten, in denen die Regierung den extremen Anstieg der Energiepreise auf dem Weltmarkt weitgehend auf die Bevölkerung abgewälzt hat, sind die Nebenkosten an der Grenze zur Bezahlbarkeit. In Lettland zum Beispiel stieg der Preis für einheimisches Erdgas innerhalb eines Jahres um fast das Fünfeinhalbfache, heißt es in dem Artikel von Origo.hu.
Die Ungarn können jetzt richtig spüren, dass die Regierung vor 10 Jahren mit der Einführung der Nebenkostenermäßigung ihre alltäglichen Ausgaben gemildert hat.
Denn in den meisten Staaten Europas gibt es keine ähnlich umfassenden Schutzmaßnahmen, und die materiellen Belastungen der Einwohner sind im letzten Jahr durch die explodierenden Energiepreise außerordentlich gestiegen.
„Jeden Abend sitze ich in der ungeheizten Wohnung mit Kerzen“, klagt eine britische Mutter über die galoppierenden Nebenkosten
Viele britische Verbraucher stehen aufgrund explodierender Strompreise kurz davor, ihre Grundbedürfnisse aufzugeben.
Bereits Ende letzten Jahres hatte der Weltmarktpreis für Rohöl, den Rohstoff für Tone, Rekorde gebrochen, und die Kämpfe in der Ukraine – und die neuen Sanktionen gegen Russland – verteuerten Rohöl noch weiter, wie sowie Erdgas. In einigen Ländern hat dies zu enormen Gemeinkosten geführt.
In Lettland beispielsweise stieg der Preis für einheimisches Erdgas innerhalb eines Jahres um fast das Fünfeinhalbfache, und der Strompreis war im April dieses Jahres fast viermal so hoch wie im Vorjahr.
Gleichzeitig stiegen die Mieten um 32 Prozent. All dies führte dazu, dass die durchschnittlichen Gemeinkosten in Lettland nach offiziellen Angaben um 335 Prozent gestiegen sind (dh die Gemeinkosten wurden fast viereinhalb Mal!) - berichtet Origo.hu.
Auch in zwei weiteren baltischen Staaten stiegen die Nebenkosten deutlich an: In Estland beträgt der Preisanstieg rund 60 Prozent, was neben der Verdreifachung des Erdgaspreises auch zu einem Anstieg der Mieten um 34 Prozent beitrug. In Litauen führte der fünffache Anstieg der Gaspreise zu einem Anstieg der durchschnittlichen Nebenkosten um 38 Prozent.
Im April dieses Jahres waren die am Monatsende zu zahlenden Schecks auch in den Niederlanden viel größer als im Vorjahr. Durch die Verteuerung von Strom und Erdgas stiegen die Nebenkosten im Benelux-Staat um 86 Prozent.
Laut einem Artikel von Origo.hu sind in Rumänien, einem der ärmsten Länder der EU, die Haushaltskosten um durchschnittlich 65 Prozent gestiegen. Strom verteuerte sich um 60 Prozent, bei Erdgas je nach Anbieter sogar bis zu 300 Prozent.
Neben den bereits erwähnten baltischen Staaten stiegen die Mieten in Slowenien, Portugal und Polen am stärksten um 24, 19 bzw. 11 Prozent.
Quelle: Ungarische Nation/Origo
Beitragsbild: Zsófia Pályi / Origo