Die Renovierung eines der schönsten Gebäude des französischen Klassizismus in Ungarn, der Liebfrauenkathedrale in Vác, soll den Plänen zufolge im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die ungarische Regierung stellt insgesamt vier Milliarden Forint für die Restaurierung der Kirche und parallel dazu den Wiederaufbau des Glaubenslebenszentrums in der Galambstraße bereit.

Während des Zweiten Weltkriegs fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Liebfrauenkathedrale in Vác statt.
Die letzten Konservierungsarbeiten wurden während der Amtszeit von Bischof Ferenc Keszthely im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Seitdem hat sich der Zustand des Doms verschlechtert, seine mechanischen und elektrischen Systeme sind veraltet. Die laufende Sanierung dient zweierlei: neben dem Erhalt der Bausubstanz, deren noch besserer Nutzbarkeit für die Gläubigen gemäß den Anforderungen des 21. Jahrhunderts, sowie der Vorbereitung der touristischen Nutzung. Ziel ist es, dass die Kirche, die in diesem Jahr das 250-jährige Jubiläum der Domweihe feiert, wieder in alter Schönheit erstrahlt. Die ungarische Regierung stellt insgesamt vier Milliarden Forint für die Renovierung der Kathedrale und den parallelen Wiederaufbau des Glaubenszentrums in der Galambstraße bereit.
Die Arbeiten haben bereits begonnen, aber aufgrund der äußerst komplexen Abläufe bleibt der Dom auf jeden Fall bis Herbst 2023 geschlossen. Die Übergabe des Glaubenslebenszentrums in der Galamb Street soll bis zum 31. Dezember 2022 erfolgen. In der ersten Phase der Gemälderestaurierung, die in diesem Jahr stattfindet, war das Ziel, die ursprüngliche dekorative oder architektonische Wandmalerei wiederherzustellen.
Während der Arbeiten werden die Restauratoren mit Zustimmung des Denkmalamtes die Wandmalerei von 1944 abwaschen und die ursprüngliche dekorative Wandmalerei mit Rosetten aus dem 18. Jahrhundert restaurieren. Im Rahmen der Arbeiten werden das Deckenfresko von Franz Anton Maulbertsch und das Fresko im Altarraum restauriert. Im Rahmen des letzteren wird das Bild von Béla Kontuly verhüllt und die ursprüngliche dekorative Architektur wiederhergestellt. Die Restaurierungsarbeiten werden von Synthese Kft. unter der Leitung des leitenden Restaurators Lajos Velledits durchgeführt. In der zweiten Stufe der Restaurierung werden laut Planung (voraussichtlich nächstes Jahr) Dach und Rohbau überarbeitet und instandgesetzt, die Fassade inklusive der Fenster und Türen erneuert, die Entwässerung gelöst, die Mechanik u Elektroanlagen im Inneren der Kirche werden erneuert, die Innenbeleuchtung erneuert, ein Touristenempfang, Waschräume und das Gebäude barrierefrei gestaltet.
Es gibt auch Pläne, das Innere der Kirche zu renovieren, um es besser an II anzupassen. Für die Anforderungen des Vatikanischen Konzils und für den Dienst am heutigen liturgischen Geschehen. Im Zuge dieser Arbeiten sollte die kanonische Kapelle in eine Sakramentenkapelle umgewandelt und anstelle des heutigen Holzaltars ein neuer, unbeweglicher Hochaltar errichtet werden. Die erste Kathedrale von Vác ließ König Géza I. zu Ehren der Jungfrau Maria auf dem ehemaligen Burgberg in Vác als Erfüllung seines Gelübdes vor der siegreichen Schlacht von Mogyoród (1074) errichten.
Bei der Neuordnung des Bistums im 18. Jahrhundert suchte Bischof Károly Eszterházy einen würdigen Rahmen für die Kathedrale einer der damals größten Diözesen des Landes, die er nach dem spätbarocken Geschmack seiner Zeit errichten wollte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24. Mai 1762. Ihre endgültige Gestalt verdankt die Kirche Bischof Kristóf Migazzi, der nach seiner Ernennung aus wirtschaftlichen Erwägungen einen neuen Plan bei dem gebürtigen Franzosen Isidore Canevalé in Auftrag gab, die Fassade komplett umgestaltete und damit die Vác-Kathedrale zu einem einzigartigen Repräsentanten der Franzosen machte Klassizismus im damaligen Ungarn. Der fertiggestellte Kirchenneubau wurde am 15. August 1772 zu Ehren Unserer Lieben Frau und des Heiligen Michael geweiht.
Die Kathedrale war damals eine der größten Kathedralen des Landes. Hinsichtlich ihrer Dimensionen nimmt sie unter den ungarischen katholischen Kirchen immer noch einen herausragenden Platz ein: Ihre Außenlänge beträgt 72 Meter, ihre Breite 34 Meter und die Kuppel 55 Meter. Die Fresken des Hauptaltars und der Kuppel stammen vom damals bedeutendsten österreichischen Maler Franz Anton Maulbertsch. Auch das Hochaltarbild ist ein authentisches Werk Maulbertschs, entstanden 1770-1771. Aus nicht ganz bekannten Gründen wurde es zwei Jahre nach seiner Fertigstellung mit einer anderen Arbeit bedeckt und war erst 170 Jahre später wieder sichtbar. Beim Bau der Kirche wurde eine einheitliche dekorative, sogenannte Architekturmalerei angefertigt, die 1944 mit einem noch ungeklärten Zweck durch eine einfarbige Wandmalerei ersetzt wurde.

Geschrieben von: Magyar Hírlap.hu, Tamás Velkei

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