61 Prozent in Ungarn und 60 Prozent in Serbien sind mit der Leistung ihrer Regierung am zufriedensten. Diese Stabilität ist keineswegs selbstverständlich. So sind beispielsweise 67 Prozent der Polen mit der Arbeit der Regierung Morawiecki unzufrieden, können also keine pragmatische Politik verfolgen, die seine Opposition sofort gegen ihn einsetzen würde.  

Die Zufriedenheit mit der Regierungsarbeit ist in Ungarn und Serbien am höchsten, wie aus einer mitteleuropäischen Untersuchung hervorgeht, die im Mai/Juni vom Nézőpont-Institut in zwölf Ländern durchgeführt wurde.

Der Anteil derjenigen, die mit der Leistung ihrer Regierung am zufriedensten sind, liegt laut einer Studie von Nézőpont bei 61 Prozent in Ungarn und 60 Prozent in Serbien, während der Anteil der Unzufriedenen bei 33 Prozent liegt.

Das Institut erinnerte: Am 3. April fanden in beiden Ländern Wahlen statt. Fidesz-KDNP hat einen historischen Sieg errungen, und die Zufriedenheit der Ungarn mit der Regierung scheint auch mit dem neuen Mandat krisenfest zu sein. Auch bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, die am selben Tag in Serbien stattfanden, gewannen der amtierende Präsident Aleksandar Vucic und die regierende Serbische Fortschrittspartei. Eine noch größere Zufriedenheit als der Grad der Wahlsiege beweise, dass politische Stabilität ein Wert sei, betonte Nezőpont.

Dass diese Stabilität keineswegs selbstverständlich ist, zeigen die Beispiele anderer Länder.

In Österreich gibt es bereits eine kleine, aber mehrheitliche Unzufriedenheit: 46 Prozent der Österreicher sind zufrieden, 52 Prozent unzufrieden mit der Leistung ihrer Regierung. Der öffentliche Diskurs über die Energieknappheit und die Skandale um den Sturz von Bundeskanzler Kurz wirken wohl noch nach.

In Montenegro ist der Zufriedenheitsindex der Regierung mit 43 Prozent zufrieden und 54 Prozent unzufrieden ähnlich wie in Österreich. Auch Tschechien gehört zum gleichen Kreis, das Lager zeigt eine Zufriedenheit von rund vierzig Prozent.

Nur ein Viertel der Polen, 25 Prozent, waren mit der Arbeit der Regierung Morawiecki zufrieden und zwei Drittel (67 Prozent) unzufrieden. Das erklärt die Tatsache, dass die polnische Regierung unter den traditionell antirussischen Polen keine pragmatische Politik betreiben kann, die ihre Opposition sofort gegen sie instrumentalisieren würde. Auch mit der Jansa-Regierung, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung durch die neue Golob-Regierung abgelöst wurde, waren fast ein Viertel der Slowenen zufrieden und fast drei Viertel unzufrieden. Rumänien gehörte zu den unzufriedensten Ländern, wo nur 26 Prozent der Bevölkerung Zufriedenheit mit der Arbeit seiner Regierung zum Ausdruck brachten, aber selbst dieses Ergebnis wurde vom Spitzenreiter der Region, der Slowakei, übertroffen, wo nur 24 Prozent zufrieden waren, teilte das Viewpoint Institute mit.

Quelle und Foto: View Point Institute