Trotz Englands historischem 8:0-Sieg gegen Norwegen bei der jüngsten Frauen-Fußball-Europameisterschaft war die BBC-Mitarbeiterin immer noch unzufrieden. Natürlich nicht mit dem Ergebnis, sondern eher damit, dass kein einziger schwarzer Spieler in der Startelf und der fünfköpfigen Ersatzmannschaft stand.

Moderatorin Eilidh Barbour verschwendete nicht viele Worte über den Erfolg, dass sich die Engländerinnen den Einzug ins Viertelfinale sicherten. Allerdings wischte er in fast schmerzlichem Ton die Tatsache ab, dass die Mannschaft ausschließlich aus weißen Fußballerinnen besteht, und dies unterstreicht die Tatsache, dass es in England - was für ein Schmerz - keine Vielfalt im Frauenfußball gibt. Wer hätte gedacht, dass es in dem zu 85 Prozent von Weißen bewohnten Inselstaat viel mehr blassgesichtige Mädchen gibt, die Fußball spielen?

Es wäre die Pflicht des Nationalmannschaftskapitäns gewesen, die Mannschaft nach Hautfarbe statt nach Ausbildung, technischen und taktischen Fähigkeiten zusammenzustellen. Sollten die englischen Teams laut BBC vielleicht sogar eine ethnische Quote einführen?

Aber was ist dann mit dem britischen Leichtathletik-Team, in dem man fast nur weißhäutige Spieler findet. Und was für ein Zufall, an dieser Front stört sich niemand an Monotonie. Auch nicht die Tatsache, dass es in der nigerianischen oder senegalesischen Fußballnationalmannschaft keine Weißen gibt.

Jedenfalls deutet die Miene des BBC-Mitarbeiters auch darauf hin, dass der öffentlich-rechtliche Sender versucht, England institutionalisierten Rassismus im Sinne der Aufbruchskultur vorzuwerfen. Kein Wunder, dass nur 51 Prozent der erwachsenen Briten glauben, dass der Sender bei der Bereitstellung unparteiischer Nachrichten und aktueller Ereignisse erfolgreich ist. Laut Meinungsumfragen haben bereits mindestens drei Millionen Briten das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Sender verloren.

Es ist nur das Sahnehäubchen, dass die BBC vor ihrem eigenen Portal nicht viel fegt. Laut der ebenfalls von Mail Online veröffentlichten Liste sind die Mitglieder der „Startelf“, also der bestbezahlten Moderatoren des Senders, alle weiß.

Es stimmt, mindestens fünfzig Weißtöne blühen auf ihrer dicken Haut.

Der Artikel von Károly Jánosy wurde auf 888.hu

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