Auch Standard & Poor's (S&P) überprüfte und bestätigte das BBB-Rating Ungarns und änderte den Rating-Ausblick aufgrund der Risiken einer sich verschlechternden externen Wirtschaftslage von stabil auf negativ. Die Analysten von S&P erwähnen positiv die in den letzten Monaten unternommenen Schritte zur Konsolidierung des ungarischen Haushalts und das Engagement der Regierung in dieser Richtung, betont das Finanzministerium in einer Erklärung, die Magyar Hírlap übermittelt wurde.
Standard & Poor's geht davon aus, dass Ungarns Anstrengungen ausreichen werden, um die Nettostaatsverschuldung bis 2025 weiter zu reduzieren. Darüber hinaus lobt er den stabilen ungarischen Schuldenabbauprozess zwischen 2010 und 2018, die deutliche Reduzierung des Wechselkursrisikos und die bei der Fremdfinanzierung erzielten ungarischen Ergebnisse.
Experten zufolge scheint das ungarische Bankensystem auch angesichts eines sich verschlechternden Umfelds widerstandsfähig zu sein. Die Wettbewerbsfähigkeit Ungarns wird auch durch laufende internationale Investitionen bestätigt. S&P weist darauf hin, dass sich dieser günstige Trend mit der Ansiedlung europäischer Wirtschaftsprozesse weiter verstärken könnte, betont das Ministerium.
Die Ratingagentur rechnet für 2022 mit einem BIP-Wachstum von 5,1 Prozent in Ungarn. Gleichzeitig glaubt er, dass sich die durch den russisch-ukrainischen Krieg verursachte Energiekrise negativ auf das Wachstum auswirken könnte. Als Unsicherheitsfaktor nennen die S&P-Analysten zudem das mögliche Zurückhalten von EU-Geldern und gehen davon aus, dass die Situation noch vor Jahresende gelöst sein wird.
S&P werde den Ausblick erneut auf stabil ändern, wenn das starke Wirtschaftswachstum und die daraus resultierende Verbesserung der wichtigsten Bilanzkennzahlen anhalten, betont das Finanzministerium.
Unter den drei großen Ratingagenturen hat Fitch Ratings zuletzt im Juli das Staatsschuldenrating Ungarns geprüft und trotz der Kriegskrise das Investitionsrating unseres Landes mit stabilem Ausblick bestätigt. Nach Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges stuften Ratingagenturen den Ausblick auch für die Tschechische Republik und die Slowakei von stabil auf negativ herab, hauptsächlich aufgrund regionaler Energiemarktunsicherheiten.
Quelle: Magyar Hírlap
Beitragsbild: S&P