„In Deutschland fehlt es an Rückgrat“, sagte Ralf Schuler, der inzwischen entlassene Journalist der deutschen Tageszeitung Bild-Zeitung, im Gespräch mit Mandiner Als Leiter des Bundestagsbüros war Schuler einer der wichtigsten Politjournalisten Deutschlands, nun ist er zurückgetreten und wirft seinem Verleger vor, Weltanschauungskonformität zu erzwingen.
Auf die Frage, warum er zurückgetreten sei, antwortete er:
Denn der Springer-Verlag beteuert öffentlich immer wieder, er lehne ideologisches Denken ab, stand aber selbst aus strategischen Erwägungen des Unternehmens offensichtlich auf der Seite der Regenbogenbewegung.
Obwohl Schuler auch auf der Seite der Demokratie und des transatlantischen Bündnisses steht und sich für das Existenzrecht des Staates Israel einsetzt, wendet er sich dagegen, dass vor dem Verlagshaus nicht nur eine Regenbogenfahne weht, sondern als Teil der internen Kommunikation und des Umgangs mit Mitarbeitern ist eine solche Atmosphäre entstanden, auf deren Grundlage nun alle fest auf der Seite der LGBTQ-Bewegung stehen müssen.
Laut dem Journalisten muss der Verlag einer bestimmten Ideologie entsprechen.
In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass immer mehr seiner Kollegen die Regenbogenfahne auf ihren Social-Media-Profilen zeigen und ihre Bilder teilen, die bei der Pride-Parade gemacht wurden, aber es ist schwer zu sagen, wie viel davon Überzeugung ist oder wie viel zusteht für sie, die sich einfach in die Warteschlange einreihen. Er fügte hinzu:
Beim Journalismus geht es nicht darum, eine bestimmte soziale Bewegung zu unterstützen oder fest auf der Seite dessen zu stehen, was damals gesagt wurde. Journalismus dient immer dazu, den Ursachen des Geschehens auf den Grund zu gehen und gegebenenfalls eine gegenteilige Position zu formulieren.
Gleichzeitig berichtete Schuler aber auch, der Fall sei kein Einzelfall, der Identifikationszwang sei in den deutschen Medien weit verbreitet. Der Trend komme aus Amerika, wo er sich vor allem in der Kreativbranche durchgesetzt habe, von Schauspielern über diverse Künstler bis hin zu Journalisten. Auch die Wirtschaft leidet laut Schuler, wenn sie sich dem Zeitgeist widersetzt. Er erwähnte in diesem Zusammenhang, dass eine große Agentur kürzlich mitgeteilt habe, dass die kritische Online-Publikation Achse des Guten keine Anzeigen mehr erhalten solle, weil sie „falsche“ Positionen vertrete.
Genau so ist die Meinungsfreiheit gefährdet: wenn sie versuchen, mit finanziellen Mitteln eine einhellige Meinung zu erzeugen
er sagte.
Er fügte hinzu: Axel Springer habe sich immer gegen solche Phänomene gewehrt, weshalb er es schade finde, solche Trends nun im eigenen Haus erleben zu müssen. Der deutsche Journalist berichtete auch, wie sein Rücktritt aufgenommen wurde. Er sagte, dass die Verlagsleitung darauf bestehe, dass er bis zum Ende der normalen Kündigungsfrist, also bis März 2023, weiterarbeite, und er berichtete auch von breiter Unterstützung:
Ich habe Hunderte von E-Mails, SMS und Telefonanrufen erhalten, ausnahmslos mit positivem Ton, teilweise sogar von sehr hochrangig aktiven Politikern. Auch von Leuten, die in der Öffentlichkeit vielleicht nicht so deutlich sind.
Er fügte hinzu: „Sie waren froh, dass ich für meine Überzeugung eingetreten bin. Ich war beeindruckt, dass ich so viele und so positive Nachrichten erhalten habe, die auch gezeigt haben, dass mein Schritt nur eine Ausnahme ist, während wir zunehmend einen Mangel an Rückgrat beobachten können.“
Quelle: Ungarische Nation
Foto: Wikipedia