In einem Facebook-Post äußerte sich Balázs Orbán, der politische Direktor des Ministerpräsidenten, zu der drohenden Nahrungsmittelknappheit und parallel zum steigenden Migrationsdruck.

„Die Gründe für den Anstieg der Lebensmittelpreise sind komplex, aber die Rolle des Krieges in der Ukraine ist unbestreitbar. Weltweit erreichten die Lebensmittelpreise im März ein Allzeithoch, da die Ukraine einer der weltweit größten Produzenten von Getreide, Sonnenblumenöl, Mais und Düngemitteln ist. Auch die Produktion wird in diesem und im nächsten Jahr von dem Konflikt betroffen sein. Prognosen zeigen, dass die Nachfrage das Angebot bis mindestens 2024 übersteigen wird, und der Prozess Grundnahrungsmittel für die Ärmsten unerreichbar machen könnte.

Die Auswirkungen des Krieges sind weitreichend: Der Konflikt hat Afrika von seinen beiden wichtigsten Getreidequellen abgeschnitten, da 14 Länder für die Hälfte ihres Weizens von Russland und der Ukraine abhängig sind. Westliche Sanktionen verschlimmern die Situation nur, da sie es den Ländern des Kontinents in vielen Fällen unmöglich machen, Getreide aus Russland zu kaufen. Als Folge kann sich eine humanitäre Krise unvorstellbaren Ausmaßes entwickeln, die die Einwanderungswelle aus Afrika nur noch verstärkt.

Die sich verschärfende wirtschaftliche und politische Instabilität hat bereits viele ermutigt, ihr Land zu verlassen und sich auf den Weg nach Europa zu machen:
150 Prozent mehr Menschen kommen auf der Balkan-Migrationsroute an, 1.123 Menschenschmuggler haben ungarische Grenzschützer in diesem Jahr bisher gefasst, doppelt so viele wie im Vorjahr gleichen Zeitraum des Vorjahres und Ungarn mehr als 150.000 Grenzverletzer festgenommen, was eine Steigerung von mehr als 90 % im Vergleich zu den Daten von 2021 darstellt!

Deshalb sind wir daran interessiert, den Frieden so schnell wie möglich wiederherzustellen, denn nur so kann eine weitere Migrationskrise vermieden werden!"

2022 plus:

Nicht nur der Mangel an Weizen, sondern auch der Rückgang der Reisproduktion verschärft das Problem. Der Mangel an Regen in den Reisanbaugebieten in Indien, die starken Regenfälle während der Ernte in Vietnam, die Hitzewelle in China und die Überschwemmungen in Bangladesch haben die Ernte zurückgeworfen und die Qualität erheblich verschlechtert. Die genannten Länder gehören zu den weltweit größten Reisproduzenten.

Was kommt noch? Es gibt Krieg, Dürre, Überschwemmungen – Gott gefällt etwas an der Art und Weise, wie die Welt funktioniert, wirklich nicht.

Quelle: Facebook/Balázs Orbán

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