Verglichen mit der Tatsache, dass die Extremklimaaktivisten vor einigen Monaten Menschen mit Plastikstrohhalmen oder Rinder mit Enthauptungen und Reifenpannen geschlagen hätten, sehen sie dem aus der Nord Stream austretenden Gas ganz leise zu und treten in den Hintergrund. Was für unseren ohnehin schon schnell erwärmenden Planeten kaum gut ist.

Die Pipeline ist bereits an vier Stellen beschädigt, auf einer Fläche von mehreren hundert Metern Durchmesser sprudelt Gas. Nach deutschen Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg könnten etwa 300.000 Tonnen Methan - eines der stärksten Treibhausgase - in die Atmosphäre gelangen. Diese Menge kann über zwanzig Jahre ungefähr die gleiche Wirkung auf das Klima haben wie ca. 5,5 Millionen Autos. Es gibt keine gut getrennten, verschließbaren Abschnitte an den Drähten, sodass wahrscheinlich der gesamte Inhalt der Rohre entweicht. Methan ist für etwa 30 Prozent des globalen Temperaturanstiegs verantwortlich, obwohl es in der Atmosphäre viel weniger vorhanden ist als Kohlendioxid. Nach Angaben der Deutschen entspricht das Leck der Nord Stream etwa einem Prozent der jährlichen Gesamtemissionen des Landes.

Quelle: MTI/AP/Dänische Streitkräfte

Quelle: MTI/AP/Dänische Streitkräfte

Beamte auf der dänischen Insel Bornholm sagten, weit über die Hälfte des Gases in den Pipelines sei bereits in die Ostsee entwichen, und sie erwarteten, dass der größte Teil des verbleibenden Gases die Pipelines bis nächsten Sonntag verlassen werde.

Auch die genaue Menge an Methan, die in die Atmosphäre entweicht, ist schwer abzuschätzen. Erhebliche Mengen an Methanemissionen an Land werden von Satelliten aufgezeichnet, aber es ist schwierig, Daten auf Wasser aufgrund von Lichtreflexionen aufzuzeichnen. Ein gewisser Teil des Methans verteilt sich im Wasser, aber das Meer kann eine so große Menge nicht filtern.

Nach Schätzungen von Andrew Baxter, Energy Strategy Director des US Environmental Protection Fund, werden ca. 115.000 Tonnen Methan wurden im Baltikum in die Luft freigesetzt. Die bisher größte bekannte Freisetzung in den Vereinigten Staaten erfolgte 2015 im Endlager Aliso Canyon in Los Angeles, wo ca. 97.000 Tonnen Methan wurden in wenigen Monaten in die Atmosphäre freigesetzt. Zum Vergleich: Bei der Nord Stream gingen in wenigen Stunden deutlich mehr Schadstoffe in die Luft.

Auf dem Klimagipfel im vergangenen Herbst im schottischen Glasgow haben sich zur Freude von Greta Thunberg mehr als 100 Länder verpflichtet, die Methanemissionen drastisch zu reduzieren.

Allerdings hat das Gasleck die Reizschwelle des sonst so strengen schwedischen Klimaaktivisten noch nicht erreicht.

Quelle: 888.hu

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