Ungarn und Deutsche haben die gleiche gute Meinung von der jeweils anderen Nation, aber gleichzeitig gibt es Unterschiede in politischen Fragen, und insgesamt ist der Anteil derer gestiegen, die eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten für nützlich für ihr Land halten, aber Meinungen sind hinsichtlich möglicher Kooperationsfelder bereits gespalten - das geht aus den diesjährigen Ergebnissen einer vom Nézőpont-Institut mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführten Bürgerbefragung hervor, die am Mittwochvormittag im Rahmen einer Konferenz vorgestellt wurden.
Die im Rahmen der Institutskooperation vorgestellte repräsentative Umfrage wurde im Juni-Juli 2022 mit 1.000 Personen pro Land durchgeführt. Die Ergebnisse der beiden Datensätze wurden von Sámuel Ágoston Mráz, Leiter des Nézőpont-Instituts, präsentiert. Wie sich herausstellte, ist der Anteil der guten Meinungen über das andere Land bei Ungarn und Deutschen gleich.
59 Prozent der Deutschen haben eine positive Meinung von Ungarn, während 56 Prozent der Ungarn dasselbe über Deutschland denken.
Die Studie untersuchte in beiden Ländern, was sie in bestimmten politischen und wirtschaftlichen Fragen über das andere Land denken. Deutsche und Ungarn haben in mancher Hinsicht deutlich unterschiedliche Meinungen über Ungarn und Deutschland, und in einigen Fragen wird auf Grundlage der Studie eine Trennlinie zwischen den beiden Nationen gezogen.
Wichtiger Hinweis für die Interpretation der Umfrage ist, dass es sich bei den Einzelmeinungen nicht um empirische Auswertungen, sondern um Wahrnehmungen auf Basis heimischer Medieninformationen handelt. Das Nézőpont-Institut hat zuvor betont, dass die Polarität der Berichterstattung der deutschen öffentlichen Medien über Ungarn einseitig ist:
bei 126 untersuchten Sendungen im Jahr 2021 waren aus Sicht der ungarischen Regierung 81,75 Prozent negativ. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass 48 Prozent der Deutschen glauben, dass die Medien die Regierung in Ungarn nicht kritisieren können.
Hinsichtlich Kooperationsfragen lässt sich generell festhalten, dass beide Länder eine engere Zusammenarbeit bevorzugen würden. Allerdings würden die beiden Nationen eine tiefere Zusammenarbeit in anderen Bereichen für sinnvoll halten. Während die Ungarn mehr Wert auf die wirtschaftliche Entwicklung der Europäischen Union und den Kampf gegen die Staatsverschuldung legen würden (61-61 Prozent), würden die Deutschen dies im Bereich der politischen Reform der EU (78 Prozent) verorten die Entwicklung einer effizienten und menschenwürdigen Migrations- und Flüchtlingspolitik (65 Prozent) Eine engere Zusammenarbeit ist sinnvoller.
Bence Bauer, Direktor des Mathias Corvinus Collegium Ungarisch-Deutsches Institut für Europäische Zusammenarbeit, und Zoltán Kiszelly, Direktor des Századvég Political Analysis Center, sowie Arne Gobert, Präsident des Deutschen Wirtschaftsclub Ungarn, werteten in einem Panel das Gesagte der Veranstaltung aus Diskussion. Arne Gobert bestätigte, dass das, was in der deutschen Presse zu lesen sei, oft nicht die ungarische Realität widerspiegele. Die Deutschen, die in Ungarn wirtschaftlich tätig sind, haben aufgrund realer Erfahrungen eine positive Meinung über das Land. Zoltán Kiszelly wies darauf hin, dass die deutsche Öffentlichkeit Glaubwürdigkeitsprobleme habe, da die Deutschen auch an Meinungen abseits des Mainstreams interessiert seien. Deshalb ist es wichtig, unsere Punkte auf möglichst vielen Plattformen in deutscher Sprache bekannt zu machen. Bauer Bence nannte Unwissenheit die größte Gefahr im Verhältnis der beiden Nationen. Er betonte, dass diejenigen Deutschen, die bereits in Ungarn waren, einen höheren Anteil an guten Meinungen über unser Land haben.
Bei der Vorstellung des Barometers hielt Michael Winzer, Leiter der Repräsentanz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Budapest, eine Begrüßungsrede, der in seiner Rede betonte, dass diese regelmäßige Befragung eine hervorragende Gelegenheit sei, die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen beiden weiterzuentwickeln Nationen basierend auf Daten. Es ist wichtig, gemeinsame Werte und Unterschiede zu kennen, denn nur so können wir sie gut managen.
Ausgewähltes Bild: Die vollständige Studie ist unter dem folgenden Link verfügbar.
Quelle und vollständiger Artikel: Magyar Hírlap
Ausgewähltes Bild: Viewpoint Institute