Als sich herausstellte, dass die ungarische Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation mit Serbien in eine Gruppe gelost wurde, d.h.: Wir wurden in die Gruppe gesteckt gleichen Hut wie die Serben. Fußballexperten schwärmen. Sie werden zweifellos kein einfacher Gegner sein. Das waren sie nie. Und das nicht nur im Sport.

Der Querschnitt durch die blutige Geschichte der beiden Völker hat uns die Serben mit gerade genug Erfahrung bereitet, so wie wir Ungarn unsere südlichen Nachbarn im Laufe der Jahrhunderte mit einem anderen Habitus als unserem kennengelernt haben, alles Gute und Gute schlechte Eigenschaften des Volksgeistes des Silaj-Balkans. Dennoch werden die schlechten Erinnerungen an unsere gemeinsame Vergangenheit, die lange zurückliegt und zweifellos von viel Bitterkeit geprägt ist, nun durch eine positive Beziehung aus einer ganz anderen Perspektive wohltätig vergessen – die Ergebnisse einer im Sinne von Gegenseitigkeit.

Anstelle alter Missstände wurde durch Politisierung auf der Grundlage wohlverstandener nationaler Interessen Vertrauenskapital angesammelt, das eine starke Grundlage für die langfristige Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen bietet. Die gemeinsamen Ziele und die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Nachbarländer werden heute durch zahlreiche getätigte oder geplante Investitionen verdeutlicht. Aktuellen Nachrichten zufolge gab der serbische Präsident Aleksandar Vucsic am Samstag bekannt, dass er und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán den Bau einer Ölpipeline nach Ungarn vereinbart haben. Die neue Pipeline, die in nicht mehr als zwei Jahren fertiggestellt werden soll, würde die Abhängigkeit der Serben von Kroatien lösen, da Serbien bisher nur russisches Rohöl per Tankschiff von einem kroatischen Terminal geliefert bekommt. Die neue Ölpipeline würde durch den Anschluss an die Barátság-Rohölpipeline die Versorgung unserer südlichen Nachbarn mit billigerem Ural-Rohöl ermöglichen.

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Autor: Károly Pósa

Bild: Szilárd Koszticsák