Ein neuer Péter Jakab-Imitator breitet seine Flügel im Parlament aus. Dávid Bedő, der Abgeordnete des Parlaments von Momentum, sucht die Lorbeeren des Ex-Präsidenten von Jobbik, der zur Volkspartei gewechselt ist. Doch statt der legendären Kombination aus Lederjacke und Jeans trägt er ein schwarzes weißes Hemd ohne Krawatte, einen soliden, dunklen Anzug und ein riesiges Gesicht, das dem seines Vorgängers ähnelt. Das reicht für den Anfang.
Natürlich lohnt es sich nicht, sich ohne ausreichendes Selbstbewusstsein mit der Politik auseinanderzusetzen. Herr Bedő trank offensichtlich mehr als er sollte aus der tiefen Quelle des Selbstvertrauens, als er sich erhob, um im Ehrenhaus zu sprechen und eine außergewöhnliche Entschlossenheit ausstrahlte. Das Stück Papier, das er in der Hand hielt, zuckte kaum, als er, um dem, was er sagte, noch mehr Nachdruck zu verleihen, die Arme weit ausbreitete und rhythmisch winkte, unverschämt wie ein selbstzufriedener Staatsanwalt, den Ministerpräsidenten nach seiner Größe befragte Stromrechnungen und seinen Wohnort. Im gleichen Stil wie ein gewisser Andrey Vyshinsky den Angeklagten Nikolai Bucharin befragte.
Natürlich muss an seiner Gestik noch einiges gefeilt werden, aber Péter Jakab wird er – daran besteht kein Zweifel – bald einholen. Die Schlichtheit dessen, was er zu sagen hat, ähnlich einer Höhlenzeichnung, kommt nicht einmal an die des Ex-Jobbikos-Anführers heran. Übung macht natürlich den Meister, bei dem Fleiß von Herrn Bedő ist wohl nichts auszusetzen, er hat auch einen Spiegel zu Hause, zumindest sollte er daran denken, seine Brille abzulegen. Dabei wirkt er viel mehr wie ein überforderter Steuerfahnder als wie ein einfacher und großer Anwalt des Volkes.
Lernen ist keine Schande, die bisherigen Parlamentsreden von Péter Jakab sind leicht zugänglich, mit etwas Übung und einer guten Kontaktlinse kann man den Meister übertreffen. Früher oder später wird auch Abgeordneter Bedő erfahren genug sein, um in der Öffentlichkeit an Paris herumzukauen.
Von hier aus ist die Tüte Kartoffeln nur noch einen kleinen Schritt entfernt.
Quelle: 888.hu
Ausgewähltes Bild: MTI