Auf Facebook verbreiten sich - etwas memetisch - zwei Bilder im Zusammenhang mit dem gestrigen WM-Finale. Das eine zeigt neun dunkelhäutige Franzosen neben neun weißen argentinischen Fußballspielern, und das andere zeigt den alles erobernden Lionel Messi, der Hand in Hand mit dem traurigen Mbappev geht.
Letzteres Bild spricht von der Größe des Sports, von Solidarität gegen den Verlierer. Das andere Bild hingegen ist, dass die meisten Spieler, die in der französischen Spitzengruppe Fußball spielen, keine Franzosen sind. Das ist an sich natürlich kein Problem, denn Kylian Mbappé Lottin selbst sieht sich in erster Linie als Franzose, obwohl sein Vater aus Kamerun und seine Mutter aus Algerien stammt. Das sagt der beste europäische Fußballer über sich:
Je suis né en France, j'ai grandi en France, la France m'a tout donné. Et j'essaie de le lui rendre, chaque fois que je joue pour l'équipe nationale. Je pense que mon amour de la France n'est plus à prouver. Jouer pour la France, c'est au-dessus de tout. »
das heißt: "Ich bin in Frankreich geboren, ich bin in Frankreich aufgewachsen, Frankreich hat mir alles gegeben. Und ich versuche, ihm jedes Mal etwas zurückzugeben, wenn ich für die Nationalmannschaft spiele. Ich glaube nicht, dass meine Liebe zu Frankreich noch bewiesen werden muss. In Frankreich zu spielen steht über allem. "
Gleichzeitig trägt das Beitragsbild auch eine Botschaft, nämlich dass dunkelhäutige Profifußballer mit Migrationshintergrund im französischen Team eher überrepräsentiert sind. Und zum Gegenargument, dass sie natürlich, weil sie am talentiertesten sind, auch gesagt werden könnten, dass dies angesichts ihres Bevölkerungsverhältnisses unwahrscheinlich ist. Ich höre, dass einer der Progressiven ruft: Numerus Clausus, aber ich sage, dass es im Sport keine Notwendigkeit für positive Diskriminierung gibt. Dort wird das letzte Spiel auf dem grünen Rasen ausgetragen. Auch das Foto der Argentinier zeigt, dass die Hautfarbe keine Rolle spielt.
Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass das gleiche Plakat für das Bild oben sagt, dass es für die BLM und andere „Menschenrechts“-Organisationen demütigend sein kann, dass ein weißer Gewinner einen schwarzen Verlierer an der Hand führt. Ist dieser Gedanke nicht nur meine dumme, hässliche Annahme.
Und dafür entschuldige ich mich wirklich!
Ausgewähltes Bild: Facebook