Die europäischen Unternehmen sind noch nicht mit den realen Energiepreisen konfrontiert, aber der Bevölkerung wird es auch nicht viel besser gehen.
Deutsche Industrieunternehmen müssen in diesem Jahr mindestens 40 Prozent mehr für Energie ausgeben als 2021, vor der durch den russisch-ukrainischen Krieg verursachten Energiekrise, berichtet Reuters. Das Papier bezieht sich auf eine kürzlich veröffentlichte Studie des internationalen Versicherungsunternehmens Allianz Trade, die auf auslaufenden Verträgen und verzögerten Großhandelspreiseffekten basiert.
„Der große Energiepreisschock steht den europäischen Unternehmen noch bevor“
- kann in der Studie nachgelesen werden. Im Jahr 2022 war es noch möglich, höhere Stromrechnungen der Unternehmen zu moderieren, da die lange Vorlaufzeit der Großhandelsmärkte und staatliche Eingriffe die unmittelbaren Auswirkungen der steigenden Preise abschwächten, die auftraten, weil Russland die Energieexporte in den Westen drosselte.
Die Preiserhöhungen in ganz Europa werden die Unternehmensgewinne um 1-1,5 Prozent belasten und zu einem Rückgang der Investitionen führen, was im Falle Deutschlands nach Schätzungen von Allianz Trade 25 Milliarden Euro (ca. 940 Milliarden HUF) bedeuten würde.
Die Studie stellt aber auch fest, dass die Finanzen deutscher Unternehmen als stabil bezeichnet werden können und die staatlich verordnete Gaspreisobergrenze hilfreich sein könnte.
Auch die Reallöhne sanken 2022 in rasantem Tempo: Im ersten Quartal um 1,8 Prozent, im zweiten um 4,4 Prozent, im dritten Quartal um 5,7 Prozent, nachdem sie im Schlussquartal 2021 bereits um 1,4 Prozent gesunken waren. Während die Inflation im Jahr 2022 im Durchschnitt 7,9 Prozent erreichte, liegt sie bei Lebensmitteln bei über 20 Prozent, während Löhne und Gehälter zwischen drei und vier Prozent steigen.
Besonders schwierig ist die Situation der Rentner. 2022 stiegen die Renten im Westen um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent – wegen der hohen Zahl sehr niedriger Renten. 2023 wird die Situation noch schlimmer, im Sommer steigen die Renten um 3,5 und 4,2 Prozent und werden damit nicht einmal die immer noch rasante Inflation einholen.
Die inflationäre Kürzung der Renten ist eine bewusste Politik, da die öffentlichen Finanzen nach Einschätzung der Regierung die Rentner nicht im gewohnten Umfang unterstützen können.
Andererseits gibt es Geld für alles andere – zum Beispiel für eine hochwertige Versorgung der vier bis fünf Millionen Migranten, über die Neokohn schon mehrfach berichtet hat.
Die Situation der Lohn- und Gehaltsempfänger wird sich auch 2023 nicht verbessern. Die Inflationsrate wird nach offiziellen Angaben kaum sinken, sie dürfte um die sechs Prozent schwanken, während Arbeitnehmer in keinem Wirtschaftszweig mit Lohnsteigerungen in ähnlicher Größenordnung rechnen müssen.
Dasselbe gilt für Spareinlagen. Girokonten und Bankeinlagen enthielten 2022 zwar etwa die gleichen Beträge wie im Vorjahr, ihr realer Wert lag aber um neun Prozent niedriger als 2021.
Nachdem die Immobilienpreise in den letzten Monaten zu fallen begannen, sinkt auch der Wert des Vermögens der Deutschen.
Die Mainstream-Medien erkennen Verarmung entweder einfach als Schicksalsschlag an oder geben dem Kapitalismus die Schuld. Er schweigt tief darüber, dass Verarmung eine wünschenswerte Folge der bewussten Politik der Regierung ist, da wir damit unseren Planeten retten.
Nachrichtensender Neokohn _
Ausgewähltes Bild: Twitter