Auch die Europäische Kommission müsse ihre Hausaufgaben machen, damit die Diversifizierung nicht nur ein Traum bleibe, die Gemeinschaft müsse den Aufbau der südosteuropäischen Infrastruktur unterstützen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten, erklärte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Freitag in Aserbaidschan.

In seiner Rede auf der Southern Gas Corridor and Green Energy Conference in Baku betonte der Leiter des Ministeriums, dass das realistischste Szenario in Bezug auf die Diversifizierung in Mitteleuropa die Einbeziehung einer so bald wie möglichen Erhöhung der Erdgasproduktion in Aserbaidschan und in dieser Woche Ungarn ist und Aserbaidschan haben eine Absichtserklärung geschlossen.

Gleichzeitig warnte er, dass dies gewisse infrastrukturelle Voraussetzungen mit sich bringt, und obwohl die Erhöhung der Kapazität der transanatolischen Gaspipeline eine gute Nachricht sei, müssten auch in Südosteuropa erhebliche Netzentwicklungsprogramme umgesetzt werden.

Aus diesem Grund wandten sich Ungarn, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei an die Europäische Kommission, damit die Gemeinschaft, die das Thema als Priorität behandelt, die notwendigen Entwicklungen unterstützt, um die Energiesicherheit der mitteleuropäischen Region zu gewährleisten, erinnerte er.

Wenn die Europäische Union die Diversifizierung nicht nur als politisches Kommunikationsinstrument nutzt, dann ist es an der Zeit, dass Brüssel handelt und die notwendigen Infrastrukturentwicklungen in Südosteuropa finanziert, um so die Einbeziehung einer erhöhten Gasproduktion aus Aserbaidschan zu ermöglichen

er sagte.

Péter Szijjártó betonte bei der Podiumsdiskussion, dass dies derzeit der einzige Weg zur Diversifizierung sei.

Damit die Diversifizierung kein Wunschtraum bleibt, muss auch die Europäische Kommission ihre Hausaufgaben machen

er erklärte.

Der Minister berichtete, dass Ungarn als Binnenstaat bei der Energieversorgung stark von anderen abhängig sei, auch davon, ob benachbarte und andere Transitländer die notwendigen Investitionen getätigt hätten.

Die Regierung hat die Energieversorgung immer als physisches Problem betrachtet, nicht als politisches oder ideologisches. Bis sie durch Ideologien oder politische Äußerungen angeheizt werden kann, müssen wir die Energieversorgung als physisches Problem betrachten

wies er darauf hin.

Er bezeichnete die Energiesicherheit als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit und gab bekannt, dass die Regierung jeden Versuch, in diesem Bereich einzugreifen, wie bisher entschieden zurückweisen werde. Die Energieversorgung Ungarns sei auch heute noch sicher, was vor allem der hundertprozentig ausgelasteten Gaspipeline Turkish Stream zu verdanken sei.

Er wies darauf hin, dass einige versucht hätten, den Bau der Pipeline zu verhindern und mit Sanktionen gedroht hätten, das Projekt aber dank der mutigen Entscheidungen der beteiligten Länder verwirklicht worden sei.

Wenn wir es nicht gebaut hätten, stünden wir heute vor sehr ernsten Problemen

- Er sagte.

Er betonte, dass Erdgas während der grünen Wende unverzichtbar sei, ohne das Klima- und Umweltschutzziele schlichtweg nicht zu erreichen seien.

Er ging auch darauf ein, dass unser Land seit mehr als vierzig Jahren Kernenergie nutzt und sie für eine sichere, kostengünstige und nachhaltige Art der Energieerzeugung hält, die einem Land eine relativ hohe Unabhängigkeit von den Schwankungen der internationalen Energiemärkte verschaffen kann.

Ungarn lehne daher jeden Versuch einer negativen Diskriminierung der Kernenergie entschieden ab, sagte er.

MTI

Foto: Facebook-Seite von Péter Szijjártó