Nach der Auferstehung Jesu, vor Pfingsten, wurde Matthias anstelle von Judas zum Apostel gewählt. Wir gedenken seiner an seinem Festtag, dem 24. Februar.

Lukács überlieferte uns die Rede des Petrus (vgl. Apg 1,15–26), in der er argumentierte: „Deshalb ist es notwendig, dass diejenigen, die immer bei uns waren, als unser Herr Jesus von der Taufe des Johannes an unter uns wandelte bis zum Tag seiner Himmelfahrt, lass jemand seine Auferstehung mit uns bezeugen." Es wurden zwei Kandidaten nominiert, die diese Bedingung erfüllten: Barnabas und Mátyás. Das Schicksal fiel Mátyas zu. Da das Auswahlkriterium war, dass der Apostel Zeuge der Auferstehung sein muss, traf Matthias wahrscheinlich den auferstandenen Christus.

Das weitere Schicksal von Mátyás ist unbekannt. Gemäß den apokryphen Akten von András und Mátyás wurde er bei der Verteilung der Missionsgebiete in das „Land der Kannibalen“, wahrscheinlich Äthiopien, geschickt, wo er geblendet und eingesperrt wurde, aber Gott stellte sein Augenlicht wieder her und András befreite ihn auf wundersame Weise.

Er soll durch Enthauptung den Märtyrertod erlitten haben. Aus diesem Grund wird er meist mit einem Barden dargestellt, und christliche Metzger und Zimmerleute wählten ihn zu ihrem Schutzpatron. Neben Konditoren, Schneidern, Schmieden und wie überhaupt den Aposteln ist er auch Schutzpatron der Theologen, Religionslehrer und Missionare.

Seine Reliquien wurden im 4. Jahrhundert von Kaiserin Ilona nach Trier gebracht, wo sie noch heute in der Basilika des Stiftes St. Matthias verehrt werden.

Mathias-Trier

Grab des Heiligen Matthias in Trier

 

Die Wettervorschriften sind landesweit mit dem Matthiastag verbunden. „Mátyás verdirbt, wenn er es findet (= er schmilzt, bricht das Eis), wenn er es nicht findet, macht er es (= wenn er kein Eis mehr findet, grüßt er uns mit Eis).

Das Instrument des Martyriums des Apostels Matthias und damit sein ikonografisches Emblem ist der Streitwagen oder Barde. Die Vorstellungskraft der Menschen schuf eine Verbindung zwischen dem Fest des Heiligen und dem nahenden Frühling: als ob der Streitwagen des Apostels die Macht des Winters brechen würde. Es gab einen Witz in Csíkszentmárton, dass Mátyás die eisbrechende Spitzhacke noch ein paar Wochen schärfen würde, wenn das Eis nicht anfangen würde. Unter den berühmten Aussprüchen von András Dugonics lesen wir: „Wie ein Fuchs auf dem Eis tastet er nach Mátyás.“

Quelle Volltext: Magyar Kurír