Die Regierung beharre auf den Klimazielen, gleichzeitig müsse aber im Sinne der Energiesicherheit jede Chance genutzt werden, sagte der Energieminister beim XXI. Század Intézet Mozgásben, veröffentlicht am Dienstag, in seinem Podcast.

Csaba Lantos betonte, dass für Ungarn, die wichtigste im Inland produzierte Energie, der bedeutendste Produzent langfristig das Kernkraftwerk Paks sein werde. Der alte und der neue Block mit verlängerter Betriebszeit können die Hälfte des Verbrauchs decken, und in absehbarer Zeit kann über die Installation eines neuen Reaktortyps nachgedacht werden.

Aufgrund der geografischen Gegebenheiten ist die Rolle von Wasserkraftwerken ebenso wie die von Windkraftanlagen geringer, sollte aber nicht aufgegeben werden, ebenso wie Biogas, Biomasse und Geothermie, die bis zu einer Nutzung ersetzen können und eine halbe Milliarde Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Die Nennleistung von Solarkraftwerken könne angesichts des Wachstumstempos sogar den gesamten Eigenverbrauch decken, tatsächlich würden aber nur 13 bis 17 Prozent davon genutzt, sagte er.

Der Minister wies darauf hin, dass Ungarn aufgrund der fehlenden Küstenlinie nur Energieträger aus anderen Ländern kaufen könne, gleichzeitig aber durch den Ausbau der Verbindungen die Energieanfälligkeit deutlich reduziert worden sei. Auf kroatischer und slowenischer Seite seien noch Entwicklungen erforderlich, und bis zu 3 Milliarden Kubikmeter Gas könnten aus Aserbaidschan nach Ungarn gelangen, fügte er hinzu.

Csaba Lantos betonte, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht vergessen werden sollten, auch wenn sie in den letzten Jahren weltweit aus dem Fokus geraten seien.

Er nannte die Bedenken hinsichtlich der Batterieproduktion unbegründet, da nicht die Batterieproduktion, sondern der Abbau von Rohstoffen die Umwelt belaste. Auch die Versorgung mit Pflanzen dürfte kein Problem sein, da beispielsweise eine Papierfabrik fünf- bis sechsmal mehr Wasser verbraucht, stellte er fest.

Er nannte es seltsam, dass die Staaten, die sich am meisten um die Umwelt sorgen, heute Kohleminen eröffnen, während Europa keine Antworten auf die wirklich ernsten globalen Herausforderungen hat. Die Ära billiger Energie sei vorbei, und die Wettbewerbsfähigkeit der EU könne erheblich abnehmen, wenn keine Lösungen gefunden würden, sagte Csaba Lantos.

Quelle: Magyar Hírlap

Foto: István Bielik