Ab Anfang 2024 müssen Haushalte in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Lebensmittelabfälle gezielt sammeln, bis 2030 soll die Menge der in den Müll geworfenen Lebensmittel halbiert werden.
In Ungarn werfen wir bereits jetzt weniger Lebensmittel weg als im EU-Durchschnitt, aber mit diesen Maßnahmen machen wir einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung der Umsetzung der Abfallwirtschaft der Zukunft und damit der Kreislaufwirtschaft - betonte Roland Agatics, Geschäftsführer der DTkH Duna-Tisza köz Hulladékgazdászáli Nonprofit Kft.
Der auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft bereits bekannte Experte wies darauf hin, dass der Klimawandel mittlerweile auch unseren Alltag beeinflusse, so würden beispielsweise die in unserem Land gewohnten Jahreszeiten allmählich verschwinden. Für den Schutz unseres Klimas und der Zukunft unseres Planeten ist es daher unter anderem entscheidend, den Ausstoß von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten zu reduzieren.
Um dies zu erreichen, hat sich die Europäische Union unter anderem zum Ziel gesetzt, dass die Mitgliedsstaaten nach dem 31.12.2023 auch für die getrennte Sammlung von Lebensmittelabfällen für Haushalte sorgen müssen.
Nicht weniger als 57 Millionen Tonnen, also 127 Kilogramm pro Person – so viel Lebensmittelabfälle produzieren wir in der Europäischen Union jedes Jahr, so der Eurostat-Bericht vom vergangenen November.
Ein sich verbessernder Trend in Ungarn
Etwa 55 Prozent davon werden in Haushalten produziert, das sind 70 Kilogramm pro Person. In Ungarn ist die Situation diesbezüglich günstiger: Im Durchschnitt werfen wir pro Person „nur“ 65,5 Kilogramm Lebensmittelabfälle weg – fast 635.000 Tonnen für die gesamte Bevölkerung – in einem Jahr. Und die Daten des National Food Chain Safety Office und von Nébih zeigen einen sich verbessernden Trend, betonte Roland Agatics. Wie er erklärte, sei die Menge der unnötig weggeworfenen Lebensmittel in fünf Jahren von 33,1 Kilogramm auf 25,2 Kilogramm gesunken. Damit ist die Lebensmittelverschwendung in Haushalten zwischen 2016 und 2021 um 24 Prozent zurückgegangen.
Allerdings werden derzeit fast zwei Drittel aller Lebensmittelabfälle aus Haushalten zu Siedlungsabfällen. Daher ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass diese organischen Stoffe bei ihrem Abbau auch Methan, also ein Treibhausgas, freisetzen, also die Umweltbelastung weiter erhöhen. Aus Sicht des Klimaschutzes ist es daher entscheidend, das Volumen dieser Abfallart so weit wie möglich zu reduzieren und gleichzeitig die Voraussetzungen für ihre Verwertung zu schaffen - betont der Geschäftsführer der DTkH Nonprofit Kft.
Seiner Meinung nach werden wir durch das Sammeln und Verarbeiten von Lebensmittelabfällen einen weiteren wesentlichen Schritt in Richtung Abfallwirtschaft der Zukunft und damit der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft gehen. Dadurch wird die Behandlung und Entsorgung nicht nur von kommunalen, also gemischten, Abfällen einfacher. Noch wichtiger ist, dass aus Speiseresten hochwertiger Humus gewonnen werden kann und Biogasanlagen das bei ihrer Zersetzung entstehende Methangas in vielseitig nutzbares Biomethan umwandeln können.
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Foto: Eric PIERMONT / AFP