Die Immunität von Ursula von der Leyen könnte sogar ausgesetzt werden, nachdem der Präsident der Europäischen Kommission wegen des Pfizer-Skandals angezeigt wurde. Ein belgischer Lobbyist fordert, endlich offen zu legen, was von der Leyen mit dem Chef des Pharmakonzerns Pfizer getextet hat.

Zuvor hatten der Europäische Ombudsmann, mehrere MdEP-Vertreter und Nichtregierungsorganisationen darauf gedrängt, dass diese Botschaften veröffentlicht werden, aber dies sei bisher nicht geschehen, hieß es im Nachrichtensender M1.

Ein belgischer Lobbyist hat den Präsidenten der Europäischen Kommission wegen des Kaufs von Pfizer-Impfstoffen vor Gericht angezeigt, wie Euractiv erfahren hat.

Das Brüsseler Nachrichtenportal schreibt, die Immunität von Ursula von der Leyen könne sogar ausgesetzt werden.

Der Beschwerdeführer Frédéric Baldan will endlich herausfinden, was der Präsident der Europäischen Kommission mit dem CEO des Pharmakonzerns Pfizer geschrieben hat.

Unregelmäßige Vereinbarung

Im Dezember 2020 gab Ursula von der Leyen bekannt, dass der Pfizer-Impfstoff für die Verwendung in der EU zugelassen wurde. Es war der erste zugelassene Coronavirus-Impfstoff. So begannen innerhalb weniger Tage die Impfungen in den Mitgliedsstaaten mit den ersten 300 Millionen Dosen.

Wenige Monate später einigte sich die Europäische Kommission mit der amerikanisch-deutschen Pfizer-BioNTech auf den Kauf von insgesamt weiteren 1,8 Milliarden Impfstoffen.

In der Zwischenzeit kam jedoch der Verdacht auf, dass die Vereinbarung nicht legal war.

Nachrichten aus den Augen verloren

Die New York Times berichtete, Ursula von der Leyen habe den 35-Milliarden-Euro-Kauf mit Pfizer-CEO Albert Bourla über einfache Textnachrichten (SMS) von Ursula von der Leyens Privattelefon aus vereinbart.

Seitdem wurde nicht genau bekannt, was die Textnachrichten enthielten, da keine Spur der Nachrichten verloren ging.

Daraus entstand ein riesiger Skandal. Mehrere EU-Politiker wandten ein, dass der Ehemann des Präsidenten der Europäischen Kommission, Heiko von der Leyen, ärztlicher Direktor eines amerikanischen Pharmakonzerns ist. Daher wäre es für Ursula von der Leyen unvereinbar gewesen, allein über die Impfstoffbeschaffung zu diskutieren.

Auch der Europäische Rechnungshof leitete eine Untersuchung ein, die Kommission lehnte jedoch ab, obwohl sie die Herausgabe der Textnachrichten forderte.

Nach Angaben des EU-Bürgerbeauftragten haben die Mitarbeiter von Ursula von der Leyen ihre Arbeit bewusst behindert.

Er hat seine Befugnisse überschritten

Wegen der mysteriösen Pfizer-SMS seien sie erneut gegen Ursula von der Leyen vorgegangen, schreibt Mandiner im Zusammenhang mit der Beschwerde des belgischen Lobbyisten. Das Portal zitiert Frédéric Baldan, der sagt, der Präsident der Europäischen Kommission habe seine Befugnisse überschritten und EU-Verträge verletzt. Tatsächlich haben die Mitgliedstaaten nicht ihn, sondern die Kommission mit dem Abschluss eines Vertrags über die Beschaffung von Impfstoffen beauftragt. Nach Angaben der Pariser Anwaltskammer muss der ernannte Richter die Beschwerde untersuchen.

Es war nicht das erste Mal, dass Ursula von der Leyen wegen ihrer SMS in Schwierigkeiten geriet. Auch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Angela Merkel, unterzeichnete als Ministerin Beratungsverträge per SMS. Außerdem bekam einer der Söhne von Ursula von der Leyen eine gut bezahlte Stelle bei einer Militärfirma.

Quelle: hirado.hu

Beitragsbild: Ursula von der Leyen / Foto: AFP/Pool/John Thys