Die deutschen Patriot-Batterien, die die Luftverteidigung des NATO-Ostflügels verstärken, werden innerhalb von Monaten aus Polen und der Slowakei abgezogen, berichteten deutsche Nachrichtenportale am Freitag nach Informationen des Verteidigungsministeriums.

Der Sprecher des Ministeriums sagte, die polnischen und slowakischen Partner seien über den Abzug der amerikanischen Raketensysteme und ihres Servicepersonals informiert worden und stünden in ständigem, engem Kontakt, damit sich die NATO angemessen an die sich ändernden Umstände anpassen könne.

Nach dem Bericht des öffentlich-rechtlichen Deutschlandfunks wird der Schritt bei den Parteien der Koalition, die die Bundesregierung bilden - Sozialdemokraten, Grüne und Liberale (FDP) - damit begründet, dass die aktuelle Situation, d.h Bedrohungsgrad des NATO-Ostflügels erlaubt den Rückzug von Luftverteidigungssystemen.

IM MÄRZ 2022 WURDEN ZWEI PATRIOT-BATTERIEN ZUSAMMEN MIT 300 SOLDATEN DER BUNDESWEHR-STATION KURZ NACH DEM START DES RUSSISCHEN ANGRIFFS AUF DIE NACHBARISCHE UKRAINE IN DER SLOWAKEI INSTALLIERT.

Ihr Rückzug ist bis Ende des Jahres geplant.

Unabhängig von der Operation wird Deutschland bis Oktober zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Mantis an die Slowakei übergeben, die dem Schutz der ukrainischen Militärfahrzeug-Reparaturstation in Mihalovce nahe der ukrainischen Grenze dienen.

DREI DEUTSCHE PATRIOT-BATTERIEN MIT 350 SOLDATEN WURDEN IM DEZEMBER 2022 IN POLEN INSTALLIERT, EINIGE WOCHEN NACHDEM RAKETEN AUS DER UKRAINE ZUR VERTEIDIGUNG GEGEN RUSSISCHEN ANGRIFF AN DER UKRAINISCHEN GRENZE EINGEKOMMEN SIND.

Alle drei sollen den Plänen zufolge bereits im Juni zurückgezogen werden.

Die polnische Regierung forderte zunächst, dass Deutschland stattdessen das Patriot-System in die Ukraine schickt. Die Bundesregierung lehnte den Vorschlag zunächst ab, nahm ihn aber später an und übergab der Ukraine nach eigenen Angaben vom Mittwoch in den vergangenen Tagen auch eine Batterie sowie die für deren Einsatz notwendigen Raketen.

Quelle: Origo

Beitragsbild: MTI/EPA-PAP/PAWEL SUPERNAK