Der sozialistische Innenminister Deutschlands fordert ein Wahlrecht für Migranten auf kommunaler Ebene. Die SPD-Politikerin Nancy Faeser, Spitzenkandidatin des Landes Hessen bei der Landtagswahl Anfang Oktober, würde allen Einwanderern das Wahlrecht einräumen, wenn sie länger als sechs Monate in Deutschland leben.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser werde in Deutschland lebenden Ausländern das Wahlrecht einräumen, schrieb die Bild-Zeitung am Dienstag auf Grundlage des Wahlprogramms der hessischen Landesorganisation der Sozialdemokratischen Partei (SPD).
Dem Bericht zufolge verspricht die hessische SPD, die am 8. Oktober unter der Führung von Nancy Faser bei der Landtagswahl antritt, in ihrem Programm, dass sie auf Bundesebene und im Bundesrat hart kämpfen wird Der Bundestag, in dem die Landesregierungen zusammenkommen, fordert, dass „bei Kommunalwahlen wahlberechtigt sein soll, wer seit mehr als sechs Monaten in einer hessischen Siedlung lebt“.
Auf Bild-Anfrage sagte der Parteisprecher:
Das Versprechen bezieht sich auf das Wahlrecht bei Kommunalwahlen für Personen, die über eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis verfügen.
Die Zeitung fügte hinzu: In der Praxis dauert es in der Regel länger als sechs Monate, bis Flüchtlinge eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Nach seiner Interpretation bedeutet das Wahlversprechen der Sozialdemokraten, dass neben deutschen Staatsbürgern und EU-Bürgern auch Ausländer, die Asyl beantragen, etwa Bürger Syriens und Afghanistans, an Kommunalwahlen teilnehmen könnten, und andere Ausländergruppen außerhalb Auch die EU könnte, etwa türkische Bürger, wählen. Dieses Recht hätten sie.
Der Politikwissenschaftler Stefan Luft, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen, sagte gegenüber Bild zum Wahlversprechen der SPD-Organisation in Hessen, dass seiner Meinung nach „das Wahlrecht grundsätzlich an die Staatsbürgerschaft geknüpft sein sollte“, EU-Bürger hätten dies aber bereits einen „Sonderstatus“.
„Die Ausweitung dieses Sonderstatus auf ‚jeder‘ entwertet die Einbürgerung und untergräbt den Zusammenhang zwischen gelungener Integration, Staatsbürgerschaft und Wahlrecht“, meinte Stefan Luft.
Das sagte Stefan Heck, CDU-Bundestagsabgeordneter, Vorstandsmitglied der hessischen CDU und einer der Innen- und Wahlrechtsexperten der Partei, gegenüber Bild
„Faesers Vorschlag ist ein gefährlicher Fehltritt“
Manfred Pentz, Generalsekretär der hessischen CDU, fügte hinzu: „Das Wahlrecht ist kein Wahlkampfinstrument, sondern einer der wichtigsten demokratischen Werte“, den wir „für die Bürger unseres Landes wahren müssen.“
Er sagte: „Das Wahlrecht willkürlich auszuweiten und es nur noch an eine Aufenthaltserlaubnis statt an die Staatsbürgerschaft zu knüpfen, verstößt gegen unsere demokratischen Grundsätze.“
Die CDU lehnt den Anspruch der hessischen Sozialdemokraten daher „deutlich ab“.
MTI
Titelbild: MTI/EPA/Armin Weigel