Getreu meinem Versprechen werde ich die Aufklärung über Autoimmunerkrankungen fortsetzen. Im vorherigen Abschnitt habe ich die Unterteilung, Ursachen und Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen untersucht und versucht, das Missverständnis auszuräumen, dass diese Erkrankungen nicht richtig behandelt werden können. Im vorliegenden Abschnitt möchte ich mit Schwerpunkt auf den Symptomen darlegen, welche Beschwerden und diagnostischen Anzeichen als Autoimmunerkrankung gelten, warum sie häufiger bei Frauen auftritt, an wen man sich bei Verdacht auf eine solche Erkrankung wenden kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Immunsystem von Frauen und Männern unterschiedlich ist und die Abwehrkräfte des weiblichen Körpers grundsätzlich besser sind. Dies hat offensichtlich eine evolutionäre Rolle und wir können damit auch die Tatsache erklären, dass Frauen länger leben als Männer. Allerdings hat dies auch eine unangenehme Konsequenz. Was besonders gut funktioniert, ist leider auch anfälliger für Überlastung. Das liegt daran

Autoimmunerkrankungen treten bei Frauen deutlich häufiger auf, bei manchen Erkrankungen (z. B. SLE oder Sjögren-Syndrom) kann dieses Verhältnis bis zu zehnmal höher (!) sein.

Welche Organe sind betroffen und welche Symptome gehen mit Autoimmunerkrankungen einher?

Obwohl es praktisch kein Organ gibt, das nicht von einer Autoimmunerkrankung betroffen ist, sind vor allem Haut, Gelenke, Magen-Darm-System, Nieren und Lunge betroffen.

Es ist auch kein Zufall, dass die Symptome dieser Pathologien vielfältig sind, ihre Diagnose schwierig ist, sie mehrere Organe betreffen können und ihr Verlauf ungewöhnlich ist.

Es ist kein Zufall, dass der brillante Chefarzt der verdientermaßen beliebten Krankenhausserie bei der Differenzialdiagnose schwieriger Fälle mit einer Autoimmunerkrankung häufig auf Zweifel hinweist. So wurde „Lupus“ (SLE-systemischer Lupus erythematodes) zur „Lieblingskrankheit“ von Doctor House.

Und obwohl es natürlich nicht möglich ist, die Symptome aller Autoimmunerkrankungen in einem informativen Artikel zusammenzustellen, können wir einige Richtlinien geben, wann man an eine Autoimmunerkrankung denken sollte.

Wenn gleichzeitig ungewöhnliche Symptome auftreten;

bei nicht heilenden, sich verschlimmernden Gelenk- und/oder Muskelbeschwerden. Bei bestimmten, merkwürdigen Hauterscheinungen, die mit rein inneren Symptomen einhergehen, oder bei Symptomen, die mit einer Verschlechterung der Nierenfunktion oder Fieber einhergehen, die sich aus keinem anderen Grund erklären lassen. Eine nicht heilende Pleuropleura oder Perikarditis kann auch durch eine Autoimmunerkrankung verursacht werden. Ein Typ ist mit einer verminderten Funktion der exokrinen Drüsen verbunden, was zu trockenen Augen und trockenem Mund führt. In medizinischen Fachkreisen ist zudem allgemein bekannt, dass der Hintergrund einer fieberhaften Erkrankung unbekannten Ursprungs (FUO) in etwa einem Drittel der Fälle eine Autoimmunerkrankung ist.

Bei einem Labortest deuten ein beschleunigter Abstieg, hohe Entzündungswerte (das sogenannte CRP), eine erhöhte oder nur verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen und Blutplättchen, eine Verschlechterung der Nierenfunktion und eine Anämie auf eine Autoimmunerkrankung hin oder können darauf hindeuten.

Aus diesem Grund ist die Diagnose schwierig und erfordert einen Spezialisten. Leider dauert es mehr als einmal sehr lange, bis der Patient eine Reihe verschiedener Termine durchläuft und zum richtigen Spezialisten gelangt. Im Idealfall wird das endgültige Ziel ein Autoimmunzentrum sein, wo ein Immunologe die Diagnose stellt und mit der Behandlung beginnt. In unserem Land gibt es solche Zentren an medizinischen Universitäten (Budapest, Debrecen, Pécs, Szeged) sowie in Krankenhäusern der Kreisstädte.

Während einige Autoimmunerkrankungen vor einigen Jahrzehnten tödlich verliefen, führten andere dank der Entwicklung der Medizin zu schweren und dauerhaften Gesundheitsschäden, d. h. zu anhaltenden chronischen Erkrankungen

Heutzutage können diese Patienten asymptomatisch gemacht oder sogar vollständig geheilt werden.

Vor etwa zwanzig Jahren erschien die monoklonale Antikörpertherapie, die sogenannte biologische Therapie (und erfolgreich bei der Behandlung einiger Tumoren eingesetzt), die auch bei Autoimmunerkrankungen erfolgreich eingesetzt werden kann. Daher besteht auch beim Auftreten einer Autoimmunerkrankung kein Grund zur Verzweiflung, da in unserem Land die entsprechenden Diagnoseinstrumente und modernsten Behandlungsverfahren zur Verfügung stehen, um diese Krankheiten zu überwinden.

Autor: Dr. György Temesszentandrasi

Foto: Dmitriy Gutarev / Pixabay

Über Autoimmunerkrankungen in wenigen Sätzen (und natürlich mit einem Missverständnis)