Verdächtige im Korruptionsskandal sollen sich laut durchgesickerten Polizeiakten in die Nominierungen zur Unterstützung ausländischer Regierungen eingemischt haben.
Auch die prestigeträchtigste Auszeichnung der EU für Menschenrechtsarbeit sei in einen Korruptionsskandal verwickelt, Politico unter Berufung auf durchgesickerte Polizeidokumente.
Der mit 50.000 Euro dotierte Sacharow-Preis wird jedes Jahr an eine Person oder Gruppe verliehen, die einen herausragenden Beitrag zur vollen Verwirklichung der Gedankenfreiheit geleistet hat.
Zu den früheren Empfängern zählen Nelson Mandela, Malala Yousafzai und das ukrainische Volk.
Im Jahr 2023 erhielten ihn Zsiná Mahszá Amíni und die iranische Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“.
Den Dokumenten zufolge wurden auf dem Computer von Francesco Giorgi, der in den Brüsseler Korruptionsskandal verwickelt war, drei Erwähnungen des Sacharow-Preises zwischen 2020 und 2022 gefunden.
Im Jahr 2020 wollte man mit einem Kandidaten den Prozess „stören“, ein Kandidat wurde blockiert, um das Land Mauretanien (Afrika) politisch zu umwerben.
Und laut einem inzwischen freigegebenen Dokument des belgischen Geheimdienstes aus dem Jahr 2022 versuchte das korrupte Netzwerk, zugunsten Marokkos Einfluss auf den Ausgang des Sacharow-Preises zu nehmen.
Giorgis Anwälte bestreiten dies mit der Begründung, das auf seinem Computer gefundene Dokument beweise nichts.
Ausgewähltes Bild: Francesco Giorgi und Eva Kaili / Foto: STR / EUROKINISSI / AFP