Im Westen rechnen sie bereits damit, dass die Kriegsrhetorik und Entscheidungen Emmanuel Macrons den Dritten Weltkrieg auslösen werden.

Die Neue Zürcher Zeitung skizzierte verschiedene Szenarien für die Möglichkeit einer Ausweitung des russisch-ukrainischen Krieges auf andere europäische Länder, nachdem der französische Präsident Emmanuel Macron Truppen in die Ukraine entsendet. Die erste Möglichkeit sei die Stationierung eines Kontingents im nördlichen Teil Kiews. In diesem Fall würden die Einheiten der ukrainischen Streitkräfte an die Ost- und Südfront verlegt, beobachtete die Nachrichtenagentur V4na.com

Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass die französischen Truppen als Reserve in Richtung Saporischschja fungieren und versuchen, den Durchbruch der russischen Streitkräfte zu verhindern. Frankreich wäre bei einer Mission in der Ukraine nicht allein.

Einerseits sollten die Einheiten in ukrainische Führungsstrukturen integriert werden, um einen wirksamen Mehrwert zu bieten. Darüber hinaus würde Frankreich eine solche Expedition nicht ohne die Unterstützung wichtiger NATO-Partner wagen. Dabei würden sie sich auf Polen, Rumänien und vor allem die Briten konzentrieren, die bereits in der Ukraine präsent sind. Politisch würde dies wohl eine Wiederbelebung der Entente cordiale zwischen London und Paris bedeuten

- schreibt die Schweizer Zeitung, wonach Präsident Macron weiß, dass der offene Einsatz von Nicht-NATO-Militärausrüstung Risiken birgt. Neben der Drohung Moskaus mit dem Einsatz von Atomwaffen sind auch Testangriffe gegen Frankreich mit Kampfjets oder Langstreckenwaffen denkbar. Eine der gefährdetsten Achsen verläuft in Richtung Alpen, da der sogenannte Tiroler Korridor aus der Luft praktisch schutzlos ist.

Die vierte Möglichkeit besteht darin, Truppen nach Moldawien zu entsenden. Die Unterstützung der Republik Moldau gegen den hybriden Krieg Russlands wäre der Vorraum einer Mission in der Ukraine. Derzeit eskaliert die Situation in der Region der gagausischen Minderheit, die Moskau nutzt, um die Autorität der Regierung von Kischinew zu untergraben. Auch ein kleineres französisches Festlandkontingent könnte die Lage stabilisieren – Neue Zürcher Zeitung sondiert die Möglichkeiten.

Bekanntermaßen hat Emmanuel Macron in den letzten Wochen wiederholt erklärt, dass über den Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine nachgedacht werden sollte. Seitdem ist Europa in dieser Frage nahezu gespalten, einige der Staats- und Regierungschefs würden diesen Vorschlag unterstützen, während andere strikt dagegen sind.

Diejenigen, die dagegen sind, befürchten, dass Wladimir Putin sein Versprechen einlösen und den Dritten Weltkrieg auslösen wird. Der russische Präsident hat den Westen wiederholt gewarnt, dass die Entsendung von Soldaten in die Ukraine den Ausbruch eines Weltkriegs bedeuten würde, in dem sogar ein Atomkrieg nicht undenkbar sei.

Titelbild: Pete Linforth / Pixabay