Die Schule bildet einen fürs Leben. Im Fall der István-Zoltánfy-Grundschule in Desk gilt die alte Wahrheit, wo die Kinder die Grundlagen der Gartenarbeit aus nächster Nähe kennenlernen.

In der kleinen Siedlung Csongrád sind Gartenarbeit und Tierhaltung in vielen Familien noch heute lebendige Traditionen. Bereits 2019 kam der Direktor der Internatsschule auf die Idee, den Kindern die Welt des Gärtnerns näher zu bringen. György Vid, studierter Physiker und Techniker, lebt selbst einen naturnahen Lebensstil und führt eine Familientradition fort – er arbeitet mit Bienen. Durch die regelmäßige Bewirtschaftung des rund 2.000 Quadratmeter großen Schulgartens möchte er auch junge Menschen auf die Bedeutung der Selbstversorgung aufmerksam machen. Zu Beginn fanden die Lehrer geeignete Partner für die Anlage des Gartens, die lokale Regierung stellte das Grundstück zur Verfügung und auch das Szeged Education Center unterstützte die umweltbewusste Idee des Direktors.

Auch die Eltern helfen

Der große Tankgarten verfügt außerdem über Obstbäume sowie einen Gemüse- und Kräutergarten, und einige der Bäume wachsen bereits prächtig. Jede Klasse bewirtschaftet eine dafür vorgesehene Fläche und auf den Beeten wächst saisonales Gemüse wie Kürbisse, Gurken und Zuckermais. Am Ende des palmengroßen Klassenzimmergartens spendet ein wunderschön blühender Obstbaum an Frühsommertagen Schatten.

In diesem Jahr trat der Gemüsegarten aufgrund der Pflanzung von Baumsetzlingen in den Hintergrund. Im Frühjahr haben wir „Halloween- und Deko-Kürbisse und ein wenig Sonnenblume gesät. Der Frühlingsschnitt und die Baumpflege standen in den letzten Monaten im Mittelpunkt der Ausbildung

- aufgeführt György Vid.

Vom Direktor erfuhren wir auch, dass im vergangenen Herbst im Rahmen eines Familientags 35 neue Setzlinge gepflanzt wurden, bei denen auch Eltern und Kinder an der Arbeit beteiligt waren. Derzeit wachsen im Schulgarten knapp 50-55 Obstbäume. Die Brettgärtner vergessen nicht, die Bodenstärke wieder aufzufüllen. In diesem Jahr erhielt die Schule ein weiteres Angebot, da sie sich bewusst darum bemühen, düngemittelfreie organische Materialien in den Boden einzubringen.

Begeisterte und fleißige Gärtner

Hacke und Rechen liegen eindeutig in den Händen der Brettkinder und im Mai bewältigten die Viertklässler die frisch gesäten Reihen meisterhaft. Es stimmt, dass sie in diesem Jahr bisher die Beete mit bescheidenerer Größe bewirtschaften, aber sie sorgen dafür, dass die Fläche sauber bleibt.

Mayer Illangó, ein Schüler der vierten Klasse, streute voller Begeisterung den Mist aus einem großen Eimer auf die Baumsetzlinge. Wie viele seiner Klassenkameraden ist ihm die Gartenarbeit nicht fremd. Auch zu Hause hilft das kleine Mädchen ihrer Mutter gerne bei der Arbeit rund um den Haushalt.

Wir gießen den Mist in die Eimer und füllen die Eimer damit. Wenn sie voll sind, streuen wir die Samen hinein und gießen sie gut an. Wenn wir müde werden, machen wir eine kurze Pause im Haus und gehen dann hinaus und füttern die Tiere. Außerdem gibt es Kühe, Pferde, Schweine, Ferkel, Gänse, Enten, Ziegen und Schafe

Illangó erklärte.

Die Mayers haben einen vielfältigen Familienbauernhof vor der Haustür, neben ihrem großen Viehbestand bauen sie in Desz auch Äpfel, Salat, Birnen, Kartoffeln, Radieschen und Spinat an. Der Favorit des kleinen Gärtners ist der „hausgemachte“ Spinateintopf, der gut zu Fleischbällchen und gekochten Eiern passt.

Lavendelkissen und Minzsirup

Im Internat wird eine vielfältige Nutzung der Kulturpflanzen angestrebt. Im Frühling gepflanzte Kürbisse werden im Herbst für die Dekoration verwendet und Kinder können ihre Kreativität bei einem Kürbisschnitzwettbewerb unter Beweis stellen.

Momentan erlaubt die Obstmenge nur den direkten Verzehr, aber in Zukunft werden wir, wenn eine größere Menge produziert wird, diese in den Klassen verarbeiten. Im Technikkurs stellen wir daraus unter anderem Konfitüren und Marmelade her

erklärte der Lehrer.

Sonnenblumen werden im Winter als Vogelfutter verwendet und der weitere Verbleib von Heilpflanzen und Kräutern hängt von der jeweiligen Menge ab. Wenn wie in den vergangenen Jahren der Lavendel reichlich wächst, werden die Kinder im Unterricht Duftkissen nähen. Minze fühlt sich auch im Gewürzgarten wohl, dieses Jahr wird in der Schule auch ein erfrischender Sirup aus der duftenden Pflanze hergestellt.

Bunte Landschaft

Ausgewähltes Bild: Péter A. Tóth