Alajos Hauszmann wurde am 9. Juni 1847 in Buda geboren. Sein Leben und Werk prägten die Geschichte der ungarischen Architektur und trugen maßgeblich dazu bei, dass Budapest um die Jahrhundertwende zu einer echten Weltstadt wurde.

Frühe Jahre und der Beginn der Reise eines Architekten

Hauszmanns Kindheit verbrachte er in Frieden und Wohlstand. Als Teenager liebte er Chemie und ruderte auf der Donau. Außerdem gründete er mit seinen Freunden einen Bootsclub, obwohl ihm seine Eltern nach einer schlimmen Kenterung den Wassersport verboten. Seine Leidenschaft für das Wasser blieb jedoch auch im Erwachsenenalter bestehen und er wurde einer der Initiatoren des ersten Balaton-Segelvereins.

Nach dem frühen Tod seines Vaters nahm Hauszmann private Lehrlinge an und studierte anschließend an der Realistenschule als Maurer. Maurer erledigten damals nicht nur die Bauarbeiten, sondern wurden auch mit der Gestaltung der Häuser betraut. Hauszmann spielte dabei später eine maßgebliche Rolle

An der Fachhochschule soll ein eigenständiger Architektur-Ingenieurstudiengang in ungarischer Sprache eingerichtet werden.

Er lehrte hier mehr als vier Jahrzehnte lang und übte großen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen ungarischer Architekten aus.

Inspirationen und Stil – Hier hat sich Hauszmann inspirieren lassen

Während seiner Studienreise nach Italien war er vom Stil der Renaissance fasziniert, der sein Schaffen stark beeinflusste. Nach seinem Credo sollte die Architektur die Werte früherer Epochen widerspiegeln, weshalb er von Budapest bis Cluj überwiegend im Geiste des Historismus schuf. Zu seinen bekanntesten Gebäuden zählen der New York Palace, das Royal Mansion und das Hauptgebäude der University of Applied Sciences.

Dank seiner Arbeit erlangte Budapest internationale Anerkennung und die Stadt wurde zum Objekt architektonischer Bewunderung.

Der Königspalast von Budavári krönte sein Lebenswerk

Im Jahr 1882 erhielt der Entwurf von Alajos Hauszmann und Imre Steindl bei der Ausschreibung für den Entwurf des Parlaments die gleiche Anzahl an Stimmen, doch am Ende erhielt Steindl den Zuschlag.

Der Höhepunkt seines Lebenswerks war die Planung und Bauleitung des Königspalastes in Budavári. Nach dem Tod von Miklós Ybl im Jahr 1891 wurde Hauszmann mit der Erweiterung des Schlosses beauftragt. Im Laufe seiner Arbeit schuf er einen der prestigeträchtigsten Palasthöfe Europas und entwickelte durch die Erweiterung des Palastes bis zum Szent-György-Platz seine heutige Form.

Er war nicht nur als Architekt, sondern auch als Mensch herausragend.

Während des Ersten Weltkriegs richtete er beispielsweise im Gästehaus seines Schlosses in Venedig ein Krankenhaus ein, in dem Kriegsverwundete untergebracht wurden.

Die traurigste Zeit seines Lebens erlebte er während der Sowjetrepublik, als er auf die schwarze Liste gesetzt wurde und mit seiner Familie aufs Land fliehen musste.

Er überlebte die Tortur und starb schließlich 1926 im Alter von 79 Jahren.

Seine sterblichen Überreste wurden im Auditorium der Technischen Universität aufgestellt und von dort zum Friedhof Fiumei út gebracht. Sein Grabdenkmal wurde von seinem Schwiegersohn Dezső Hültl in Zusammenarbeit mit Viktor Vass entworfen. Auf dem Grabstein steht eine Vase, davor eine weibliche Figur mit Efeukranz, auf dem Sockel stehen Herrscher, im Hintergrund das Relief des Königspalastes.

Alajos Hauszmanns Vermächtnis

Alajos Hauszmann hat die ungarische Architektur und das Stadtbild nachhaltig geprägt. Durch seine Arbeit und sein Erbe lebt er in den ungarischen Architekturtraditionen weiter. Heute, an seinem Geburtstag, erinnern wir uns mit Respekt und Bewunderung an ihn, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass Budapest eine kosmopolitische Stadt wurde und die ungarische Architektur internationale Anerkennung fand.

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Ausgewähltes Bild: Nationales Hauszmann-Programm / Facebook