Die Ukraine kann nicht mit einer Einladung der Nordatlantikpakt-Organisation rechnen.

Die Wahl von Mark Rutte, der zuvor äußerst kritische politische Äußerungen gegenüber Ungarn und der ungarischen Regierung geäußert hatte, zum NATO-Generalsekretär hat keinen Einfluss auf den Ausschluss Ungarns von der Mission des Verteidigungsbündnisses in der Ukraine. Darüber sprach unter anderem Bálint Somkuti, Forscher am geopolitischen Workshop des Mathias Corvinus Collegium (MCC).

„Der NATO-Generalsekretär ist kein unabhängiger Faktor, sondern das Gesicht und die Stimme der NATO gegenüber der Zivilbevölkerung.“ „Daher ist es im Zusammenhang mit der Wahl von Mark Rutte unerheblich, welche Politik er bisher vertreten hat, denn Spielraum bleibt ihm nur darin, wie er die Belange des Militärbündnisses der Öffentlichkeit präsentiert“, sagte Bálint Somkuti, ein Forscher beim geopolitischen Workshop des MCC, als Antwort auf eine Frage von hirado.hu.

Der Experte wies darauf hin, dass die NATO ein militärisch-politisches Bündnis sei, in dem die eigentlichen militärischen Aufgaben immer von einem amerikanischen General koordiniert würden, während das politische Feld von atlantischen Politikern verwaltet werde.

Das Verteidigungsbündnis fungiere, wie er sagte, als verlängerter Arm der USA.

Zur Frage, ob die Wahl des neuen Generalsekretärs Auswirkungen auf die bisherige Vereinbarung zwischen der NATO und der ungarischen Regierung haben könnte, sagte Bálint Somkuti: Sie könne nicht überschrieben werden.

Die Bedingung der ungarischen Regierung bestand darin, dass sie die Ernennung von Mark Rutte zum NATO-Generalsekretär unterstützen würde, wenn das Bündnis erklärt, dass es den Ausschluss Ungarns von Militäreinsätzen in der Ukraine außerhalb des NATO-Territoriums akzeptiert.

Der MCC-Experte erinnerte auch daran, dass dies kein Einzelfall sei, da beispielsweise Deutschland und Frankreich 2003 darauf bestanden, sich aus dem Irak-Krieg herauszuhalten.

Der Forscher sagte auch, dass beim nächsten NATO-Gipfel in Washington im Juli keine wesentlichen Änderungen in der bisher vorgestellten Ukraine-Politik des Bündnisses zu erwarten seien.

Er wies darauf hin, dass sowohl die USA als auch Deutschland deutlich gemacht hätten, dass auch die Ukraine nicht damit rechnen könne, zum 75. Jahrestag des Bündnisses eingeladen zu werden. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass niemand mit Überraschungen vom Gipfel 2008 in Bukarest gerechnet habe, Georgien und die Ukraine jedoch eingeladen seien.

Mit Blick auf den Einsatz des Verteidigungsbündnisses in der Ukraine warnte er jedoch davor, dass die NATO derzeit zwar die Konsolidierung und Koordinierung der Waffenlieferungen in die Ukraine beabsichtige, dieser Prozess jedoch die Gefahr einer schwerwiegenderen Beteiligung des Bündnisses beinhalte.

„Das Gleiche geschah im Kosovo, im Irak und in Afghanistan“, betonte er.

Híradó.hu

Titelbild: Bálint Somkuti
Quelle: Facebook/Dr. Bálint Somkuti