Mit dem beschleunigten Niedergang der liberalen Weltordnung und der Entstehung einer neuen, multipolaren Weltordnung stehen der Welt immer gefährlichere Zeiten bevor.
Mit dem beschleunigten Niedergang der liberalen Weltordnung und der Entstehung einer neuen, multipolaren Weltordnung stehen der Welt immer gefährlichere Zeiten bevor. Die Ära der Pax Americana ist vorbei. Die Literaturdebatten, unter welchem Präsidenten dies begann – es gibt auch Argumente für die Zeit von George Bush und Barack Obama, einige verorten die Wurzeln des Prozesses jedoch noch früher –, aber mit Bidens Fiasko in Afghanistan wurde das Phänomen deutlich.
Die verzweifelte Flucht vor den Taliban erinnerte die Zuschauer an die Evakuierung von Saigon im Jahr 1975. Die dadurch offenbar ermutigten Feinde der amerikanischen Ordnung wagten es, weiterzumachen: Es folgten der Krieg in der Ukraine und dann der Krieg zwischen Israel und der Hamas.
Die Frage ist: Wer wird der nächste sein, der die Welt ohne Weltordnung betritt?
Staaten stehen vor ernsten und schwierigen Dilemmata, wenn es darum geht, in einer unsicheren Zeit eine Strategie zur Erzielung von Wohlstand zu finden.
Die Welt rückt immer mehr in Richtung Block, der internationale Handel wird schwieriger, die bisherigen, gut ausgebauten Strukturen, Straßen und Verbindungen geraten durcheinander.
Es genügt, an den Fall des Schiffes Ever Given zu denken, das 2021 im Suezkanal feststeckte und wochenlang den Welthandel blockierte. Nun sorgen die Huthi-Rebellen im Jemen für schwere Unruhen. All dies zeigt, dass unsere Weltordnung fragil ist und Vernunft und Stabilität vorherrschen müssen.
Es ist eine spannende Frage, wer die Großmächte der Zukunft sein werden.
Die multipolare Weltordnung kann mit mehreren Akteuren umgehen, die den Status einer Supermacht anstreben. Obwohl Amerika eine im Niedergang begriffene Supermacht ist, ist es vorerst immer noch eine Supermacht. China und Russland wollen eindeutig Herausforderer sein, aber auch Indien möchte mitmachen.
Die Mitglieder der BRICS-Staaten Brasilien und Südafrika sind ebenfalls wichtige Akteure, allerdings ist auch die Rolle anderer Länder entscheidend, beispielsweise die des Iran. Diese Charaktere pflegen eine komplizierte Beziehung zueinander, auch die Beziehung zwischen Amerikas Herausforderern ist nicht konfliktfrei.
Unsere Zukunft wird maßgeblich davon bestimmt, wie sich diese globalen und lokalen Konflikte entwickeln und wer am Ende im wirtschaftlichen, politischen und manchmal auch militärischen Kampf siegt.
Zu den oben genannten Themen wird es auch beim diesjährigen MCC Fest in Esztergom eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Auf stürmischer See: Globale Aussichten für 2024 und darüber hinaus“ geben.
An dem Gespräch nehmen teil: Peter Frankopan, Autor der weltberühmten Buchreihe „The Silk Roads“, Professor an der Universität Oxford, ägyptischer Außenpolitikexperte Gamal M. Selim, Schriftsteller C. Raja Mohan, Kernphysiker, Experte für Indiens Außenpolitik, Rudolf Adam, ehemaliger Vizepräsident des deutschen Geheimdienstes, nuklearer Strategieexperte und Jing Long, stellvertretender Direktor des Zentrums für Europäische Studien an den Shanghai Institutes for International Studies.
Dieses Jahr findet das MCC Festival vom 1. bis 3. August in Esztergom statt.
Titelbild: Die Veranstalter des MCC Fest bereiten auch dieses Jahr wieder spannende Podiumsdiskussionen vor.
Quelle: Facebook/MCC Fest