Der Skandal nimmt zu, auch der deutsche Innenminister wurde gemeldet.

Der Chefredakteur des rechtsextremen Compact-Magazins, das am Dienstag in Deutschland verboten wurde, erstattete Strafanzeige gegen den Bundesinnenminister und mehrere Beamte, weil die Regierung seiner Meinung nach durch die Hetze das Amtsgeheimnis verletzt habe Medien, die Razzia durchzuführen.

Der Skandal nimmt auch in Deutschland zu, wo die Bundesregierung vor wenigen Tagen einen drastischen Schritt beschlossen hat:

Eine rechte Zeitschrift mit einer bundesweiten Auflage von 40.000 Exemplaren und die Tätigkeit ihres Herausgebers wurden wegen verfassungswidriger Tätigkeit verboten, was mit einer razziaähnlichen Polizeiaktion angekündigt wurde.

Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser verbreitet das Unternehmen, das die Zeitschrift Compact herausgibt, Hassreden gegen Migranten und prorussische Propaganda und gefährdet die parlamentarische Demokratie in Deutschland.

Daher beschloss die Regierung in einer beispiellosen Weise, das Presseprodukt zu verbieten.

Zeitgleich mit der Ankündigung am Dienstagmorgen führten die Spezialdienste Razzien in vier Bundesländern durch: Bewaffnete Beamte in Uniform durchsuchten die Liegenschaften des Medienunternehmens sowie die Wohnungen der Manager und Aktionäre.

Quelle: Twitter

Bundesinnenministerin Nancy Faeser/Quelle: Twitter

Der Fall löste große Reaktionen aus und spaltete Politiker und Gesellschaft. Viele kritisierten das Vorgehen der Regierung gegen die Meinungsfreiheit. Doch damit war es nicht getan, denn auch der Herausgeber des Compact-Magazins intervenierte:

leitete ein Strafverfahren gegen den Innenminister und mehrere Beamte ein.

Die Polizei durchsuchte das Schlafzimmer, das Foto machte die Runde

Am Freitag erstattete Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer Strafanzeige gegen einen „unbekannten“ Täter wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses , schrieb die Berliner Zeitung am Sonntag.

Das Nachrichtenportal Apollo News beruft sich auf die Anzeige, wonach die Tatverdächtigen, konkret Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und sein unmittelbares Umfeld, begangen haben könnten ein Verstoß gegen das Gesetz, da sie mehrere regierungsnahe Medien vor der Ankündigung am Dienstagmorgen und den Polizeirazzien benachrichtigt hatten.

So fand beispielsweise in den frühen Morgenstunden die Hausdurchsuchung bei Elsässer statt, woraufhin wenige Minuten später offenbar mehrere Zeitungen und deren Social-Media-Seiten lange Berichte sowie Fotos vorbereitet hatten, auf denen der Redakteur zu sehen war -Chef wurde nackt im Bademantel aus seinem Bett geschleppt.

Unten im Formular

„Um 6:30 Uhr morgens war mein Schlafzimmer hell erleuchtet, bewaffnete Polizisten standen um mich herum, ich konnte nicht aufstehen, ich war nackt“, sagte Stefanie Elsässer, die Frau des Chefredakteurs der Zeitschrift Compact ein Interview mit Deutschland-Kurier.

Er fügte hinzu, dass das Verfahren als Verletzung ihrer Privatsphäre angesehen werde.

Verfassungsrechtler stellen die Regierung in Frage

Unterdessen spaltet die Entscheidung zum Verbot des Compact-Magazins weiterhin die Deutschen, das Innenministerium erntet von mehreren Stellen scharfe Kritik und scheint seinen Willen nicht reibungslos durchsetzen zu können.

Einige der Kritikpunkte kommen aus der Opposition am lautesten: Laut René Springer, dem Landesvorsitzenden der AfD in Brandenburg, die beispielsweise bei der Wahl zum Europäischen Parlament weit mehr Stimmen gewonnen hat als erwartet, habe die Regierung mit dem Verbot willkürlich mit Füßen getreten Meinungs- und Pressefreiheit.

Viele sind der Meinung, dass der Grund dafür darin liegt, dass das Scholz-Kabinett Angst vor berechtigter Kritik und vor Machtverlust hat und diese deshalb fördert, in Wirklichkeit aber die Demokratie hasst.

Darüber hinaus hegen auch Verfassungsrechtler Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorstoßes.

Das Ministerium begründet das verfassungswidrige Tätigkeitsverbot mit einem Verstoß gegen das deutsche Vereinsrecht, für den Nancy Faeser eine knapp 90-seitige Begründung veröffentlichte.

Allerdings ist der Verein, der das Magazin herausgibt, klassischerweise kein Verein, sondern besteht aus gewinnorientierten Unternehmen. Daher ist es nach Ansicht der Experten zweifelhaft, ob das Verbot aufgrund der genannten Einschränkungen rechtmäßig war.

Die Führer des Paktes seien entschlossen und würden beim Verfassungsgericht Berufung gegen die Entscheidung einlegen, gaben sie an.

Die inneren Angelegenheiten basieren auf dem Ausbruch eines Hausmeisters

Nach deutschem Recht muss die Regierung außerdem nachweisen, dass die rechte Zeitschrift demokratiefeindliche, hasserfüllte Botschaften in einem aggressiven, volksverhetzenden Stil verbreitet, der ihre Leser dazu ermutigt, gegen die Regierung und die aktuelle politische Ordnung vorzugehen.

Presseberichten zufolge beruft sich das Innenministerium dabei auf die Aussage eines Ministerialbeauftragten, der im vergangenen Frühjahr gegenüber Chefredakteur Jürgen Elsässer sagte:

Er dachte bereits darüber nach, dem amtierenden Wirtschaftsminister Robert Habeck mit seiner Waffe das Auge auszuschießen.

Faeserek muss unter anderem beweisen, dass der Ausbruch des Hausmeisters wirklich schwerwiegend war und dass er ihn unter dem Einfluss der Lektüre der Zeitschrift Compact begangen hat.

Economix

Vorgestelltes Bild:

Foto: DPA / Picture Alliance / Karl-Josef Hildenbrand – Ein Exemplar des Compact-Magazins