László Lajtha wäre heute ein Superstar, sagt der künstlerische Leiter Endre Liber über den Namensgeber des Lajtha-Festivals. Laut dem Pianisten József Balog wäre es aus der zeitgenössischen Musik nicht mehr wegzudenken. Neben Bartók und Kodály findet vom 6. bis 8. September in Bicske im Kulturzentrum Lajtha Ház das erste Musikfestival statt, das dem Talent von László Lajtha würdig ist, der als einer der „drei größten Ungarn“ bezeichnet wird.
„Bartók schrieb in einem seiner Briefe, dass Lajtha neben Kodály unser anderer großer Autor sei. Es war ein Versprechen für die Zukunft, dass seine Arbeit eines Tages Früchte tragen würde. „Es scheint, dass er mit diesem Festival endlich seinen rechtmäßigen Platz bekommen kann“, sagt József Balog , einer der engagiertesten Interpreten von Lajtha-Werken.
Beim Lajtha-Festival wurden neben József Balog auch die Mitglieder des Notos-Quartetts und des Korossy-Quartetts bei der eingehenden Beschäftigung mit dem Komponisten zu begeisterten Lajtha-Fans funktioniert. Im Jahr 2022 hat das Berliner Notos Quartett Lajthas Klavierquartett zum ersten Mal weltweit bei Sony aufgenommen, die Premiere in Ungarn findet am Samstag, 7. September, im Lajtha Ház statt, berichtet kultura.hu .
Márk Fülep, Träger des Lajtha-Preises, wählt mit seinem eigens für diesen Anlass zusammengestellten Orchester Kammermusik des Komponisten für Flöte, Harfe und Streicher aus.
Das Publikum kann außerdem eine Podiumsdiskussion mit József Balog über die musikhistorische und künstlerische Bedeutung der Lajtha-Klavierwerke hören. In Bezug auf Lajthas Arbeit als Komponist hebt der Interpret unter anderem Folgendes hervor:
Selbst mit heutigen Ohren klingt das 120 Jahre alte Klavierrepertoire modern und neu, und es hat immer noch eine erstaunliche Wirkung, zeitgenössische ungarische Musik ist ohne es nicht vorstellbar.
Auf dem Festival war der führende Experte für das Werk von László Lajtha, Dr. Emőke Solymosi-Tari hält einen Vortrag über die Quartette des Komponisten.
Doch nicht nur im Bereich der klassischen Musik hinterließ Lajtha einen bleibenden Eindruck: Auch seine Volksmusik- und Volkstanzsammlungen sowie seine Filmmusikwerke dürfen im Repertoire nicht fehlen.
Dr. Sándor Varga, Ethnographieforscher und Tanzanthropologe László Lajtha, stellt dem Publikum die Ergebnisse des Volkstanzes vor. Lajthas unschätzbare Arbeit als Ethnographin wird von prominenten Künstlern wie Andrea Navratil, Róbert Lakatos, László Gy Kiss, dem Tükrös-Orchester und dem Ifjú Szivek Dance Theatre in Bratislava zum Leben erweckt. Darüber hinaus erwarten Interessierte am ersten Septemberwochenende Filmvorführungen und abwechslungsreiche Kinderprogramme in der Umgebung des 21. Jahrhunderts im Lajtha Ház in Bicské. Die Programme tagsüber sind kostenlos, der Eintritt zu den Abendkonzerten ist an den Kauf einer Eintrittskarte gebunden.
Titelfoto: Lajtha Ház Kulturzentrum Facebook