Die Klingen aus Damaskus prallten 230 Kilometer von Solingen und 24 Jahre vor den Augustmorden in Deutschland mit Funken zusammen. Die Protagonisten beider Ereignisse sind syrische Männer. Im Jahr 2000, als die bewaffneten Männer Mitglieder des Assad-Regimes waren, war der 26-jährige Mörder, der drei friedliche Zelebranten erstochen hatte, ein vereidigter Soldat der Terrororganisation Islamischer Staat. Er wurde in einer Diktatur geboren, die im letzten Jahrhundert von westlichen Ländern verhasst war, und als Teenager erlebte er, wie sein Heimatland durch den Demokratieexport zerstört wurde. Das Land, auf dessen Territorium die Wiege des Christentums schaukelte. Das muslimisch-arabische Land, in dem selbst in den dunkelsten Jahren des Abfalls die freie Religionsausübung selbstverständlich war und die Anhänger Christi als Christen leben konnten.

Gastgeber der Millennium-Weltausstellung war die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover. Doch hinter der wirtschaftlichen Fassade, die auf dem Gebiet der ehemaligen DDR errichtet wurde, lugten die Gräben hervor, die auf den Konflikt zwischen Ost und West hindeuteten. Den Inschriften an den Wänden der Pavillons zufolge waren nicht alle der mehr als 84 Millionen Deutschen mit der damals zehn Jahre alten deutschen Einheit oder – wie die Politiker des Landes nicht gerne hören – mit der Vereinigung zufrieden die beiden Deutschland.

Nun, im Vergleich dazu ist es fast unerheblich, ob die Klinge, die der Sommerangreifer unter den Feiernden zum 650. Jahrestag der Gründung der deutschen Stadt als Waffe schwenkte, aus Damaskus oder Solingen stammte. Es hilft uns auch nicht, dass wir wissen, dass die Art von „Säge“-Säbeln, die das Schwert des Feindes einfach in zwei Hälften zerschneiden, derzeit nicht in Damaskus hergestellt werden, was selbst die ehemaligen Kreuzfahrer waren, die nach Jerusalem ritten, um das Heilige Land zu verteidigen Angst vor. Denn die ehemaligen Erzbergwerke, die den Rohstoff für die berühmten und berüchtigten Klingen lieferten, sind erschöpft. Allerdings geht es der deutschen Politik nicht um die Qualität des geschmiedeten Stahls, sondern um die Länge der Klinge. Als ob ein 6-Zentimeter-Messer in den Händen eines Terroristen, der gezielt den Hals angreift – eines Einwanderers aus Syrien – weniger gefährlich wäre. Auf jeden Fall ist der Umgang mit Messern in einem Land, in dem es sogar ein Gesetz über die beliebtesten Fischmesser der Kinder gibt, fast lächerlich.

Der Besitz von Butterfly-Messern, bestimmten Dolchen, Klappmessern und Faustmessern kann problemlos als Straftat nach dem Waffengesetz eingestuft werden. Anders verhält es sich bei Stich- und Schneidwerkzeugen mit feststehender Klinge oder beidhändigen Stich- und Schneidwerkzeugen. Ihr Besitz ist weniger gefährlich, wenn ihre Klinge nicht länger als 12 Zentimeter ist. Diese Beschränkung wird durch das neue Gesetz auf 6 Zentimeter reduziert. Bei einem Rasiermesser ist die kürzere bereits eine Rasierklinge. Das Küchenmesser, das man bei hohen Ansprüchen nur „Made in Germany/Solingen“ kauft, dürfen Erwachsene behalten, solange sie es nicht in der Öffentlichkeit benutzen. Natürlich können Sie es zu Hause, in der Küche oder sogar im Schlafzimmer machen. Es gibt kein spezifisches Gesetz für den Besitz einer Machete, sofern der Träger der Waffe nicht gegen ein anderes Gesetz verstößt. Ich konnte den Absätzen nicht entnehmen, was mit meinem Schweizer Taschenmesser los war. Allerdings ist es auch möglich, dass die Schweiz auch in diesem Fall eine Sonderstellung in Europa einnimmt.

Nach Angaben der Bundespolizei ist die Zahl schwerer Messerstichverletzungen in Deutschland seit letztem Jahr um 5,6 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es 8.951 solcher Fälle. Besonders gefährlich sind Bahnhöfe. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres kam es 430 Mal zu Angriffen auf Menschen, die auf Züge warteten. Dabei signalisiert nicht das Bahnsignal, sondern die Koalitionsampel. Nachdem es Bundeskanzler Scholz nicht geschafft hat, es für Migranten auf Rot zu setzen, und sich die um die Umwelt besorgten Linken nicht an Wintergrün getraut haben, zeigen die Landtagswahlen, dass die Politiker, die den Einsatz von Messern verschärfen, zu spät kommen. Die Liberalen signalisieren die Gefahr vorgezogener Wahlen. Sie beruhigen die immer ungeduldiger werdenden Wähler, dass die Koalitionsregierung in Berlin dieses Jahr nicht einmal Weihnachten wert sei.

Autor: Attila Miklós Németh

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