Anlässlich des 175. Jahrestages der blutigen Vergeltung der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes von 1848–1849 organisiert das Komitatsmuseum Arad eine außergewöhnliche Ausstellung aus der Sammlung des Reliquienmuseums von 1848.

Selten oder nie gesehene Reliquien der 13 Märtyrer werden in einer Kammerausstellung gezeigt. An Wochenenden kann das Reliquienmuseum kostenlos besichtigt werden, für Interessierte bietet der Kölcsey-Verein auch Führungen an.

Das vor 131 Jahren gegründete Reliquienmuseum – der Vorgänger des heutigen Museums in Arad – ist nach den Materialien des Budapester Nationalmuseums und des Instituts für Militärgeschichte und Museum die drittgrößte Sammlung von 1848–1849 und wird dadurch noch wertvoller dass es aus einer Lebenspartnerschaft entstanden ist. Es besteht aus mehr als 17.000 Dokumenten und greifbaren Erinnerungen, von denen nur ein Bruchteil in den Ausstellungsräumen im zweiten Stock des Arader Kulturpalastes zu sehen ist.

Anlässlich des 175. Jahrestages der Hinrichtung der 13 Armeegeneräle in Arad organisieren die Mitarbeiter des Museums – in Zusammenarbeit mit dem Kölcsey-Verein in Arad – am 6. Oktober eine ungewöhnliche Ausstellung: persönliche Erinnerungsstücke der zum Tode Verurteilten ausgestellt, die der Öffentlichkeit bisher nicht oder nur selten zugänglich gemacht wurden.

Das Reliquienmuseum kann freitags, samstags und sonntags von 9:00 bis 17:00 Uhr kostenlos im Kulturpalast besichtigt werden. Darüber hinaus bietet der Verein Kölcsey ab 11:00 Uhr und samstags ab 13:30 Uhr kostenlose Führungen an Sonntags um 17:00 Uhr.

Die Kammerausstellung kann übrigens erstmals am Freitagnachmittag im Festtreppenhaus des Kulturpalastes von den Teilnehmern der von der Kölcsey-Vereinigung organisierten Konferenz „Vergeltungsmaßnahmen“ besichtigt werden, an der der Historiker Zoltán Babucs senior teilnahm Stipendiat des Instituts für Ungaristik, spricht über die Uniformen der Märtyrer, Historiker Béla Droppán Debreczeni, Chefmuseumsforscher des Budapester Nationalmuseums, Martyrium und heimliche Beerdigung des Grafen Lajos Batthyány, Vortrag des Nagyvárader Historikers János Fleisz über Imre Szacsvay – dessen einzige Sünde war „ein Federstrich“ – und der Vortrag des Szegediner Historikers Péter Zakar über die von den Österreichern inhaftierten Priester der Diözese Csanád. Am Ende des Symposiums wird János Ujj, ein pensionierter Journalist, Geschichtslehrer und Lokalhistoriker aus Arad, sein Buch „The Memory of Arad's Martyrs in the World“ vorstellen.

Am Vorabend des 6. Oktober werden in Arad zwei Galashows organisiert: Am Samstag gibt der Geiger Zoltán Mága ab 16 Uhr ein Konzert im Konzertsaal des Kultúrpalota und ab 19 Uhr präsentiert das Budapester Nationaltheater das Drama von József Katona , Bánk bánt im Klassischen Theater Ioan Slavici.

Das Interessante an der Aufführung ist, dass vor fast genau 150 Jahren, am 3. Oktober 1874, das neue Arader Große Theater für die Öffentlichkeit eröffnet wurde – das damals den Status eines Nationaltheaters hatte und in dem bis dahin eine professionelle ungarische Truppe tätig war 1948 – und schon damals spielten sie viel. Am nationalen Trauertag, dem 6. Oktober, beginnt das Gedenkprogramm am Ort des Verlustes, ab 16 Uhr finden Andachten und Kranzniederlegungen am Obelisken der 13 Märtyrer statt. Um 17:00 Uhr findet in der Minoritenkirche eine Trauermesse zu Ehren der 13 Märtyrer statt (Hauptzelebrant ist Erzbischof György Udvardy von Veszprém), und um 18:30 Uhr beginnt die Gedenkfeier und Kranzniederlegung an der Statue der Freiheit, gefolgt von einem Fackelzug.

Chronik

Ausgewähltes Bild: Zsolt Lehel Pataky / Chronik