Dem Angriff Mitte September gingen jahrelange sorgfältige Vorbereitungen voraus.
Laut einem exklusiven Bericht der Washington Post dauerte die Vorbereitung des israelischen Tweet-Angriffs gegen Hisbollah-Agenten fast neun Jahre. Die Zeitung veröffentlichte beispiellose Informationen über die Piepser und Walkie-Talkies, die bei den Angriffen gegen die Hisbollah im September eingesetzt wurden. Dem Bericht zufolge begann im Libanon bereits 2015 mit dem Abhören der beim Anschlag vom 17. September verwendeten Walkie-Talkies.
Die bei der ersten Angriffswelle eingesetzten Pager seien 2022 in Israel hergestellt und ohne Wissen des Unternehmens in die Versorgungsleitung von Apollo eingebaut worden, heißt es in dem Bericht.
Hisbollah-Aktivisten kauften 5.000 Stück, nachdem ein Wiederverkäufer die Gruppe erfolgreich davon überzeugt hatte, dass sie der israelischen Überwachung nicht ausgesetzt waren.
„Er war derjenige, der die Hisbollah kontaktierte und ihnen erklärte, warum der größere Piepser mit der größeren Batterie besser war als das Originalmodell“, sagte ein israelischer Beamter, der mit den Einzelheiten der Operation vertraut war, gegenüber der Washington Post.
Die Hisbollah begann im Februar mit der Verbreitung der Tweets, einige wurden jedoch bereits einen Tag vor dem Angriff verbreitet.
Einige der bei der zweiten Angriffswelle verwendeten Funkgeräte befanden sich seit fast einem Jahrzehnt im Libanon. Die Batterien der Transceiver waren mit einer hochexplosiven Verbindung namens PETN und Überwachungsgeräten gefüllt.
Neun Jahre lang nutzte der israelische Geheimdienst die Funkgeräte, um die Operationen der Hisbollah abzuhören, und wartete darauf, sie in einem künftigen Notfall einzusetzen. Als die Eskalation im Norden Israels eskalierte, wuchs die Befürchtung, dass die Hisbollah die Aktion entdecken würde.
Nach Angaben der Washington Post erfuhren hochrangige israelische Sicherheitsbeamte erst Tage vor seiner Umsetzung von dem Plan.
Die Beamten beschlossen, den streng geheimen Plan umzusetzen, obwohl sie sich der Gefahr einer Ausweitung des Konflikts nach Norden bewusst waren.
Daraufhin erhielten Mitglieder der Hisbollah auf Twitter die Nachricht, dass sie eine verschlüsselte Nachricht erhalten hätten. Um ihn zu öffnen, musste man zwei Tasten am Gerät gleichzeitig drücken – so wurden beide Hände des Besitzers des Piepsers beschädigt, was für maximalen Schaden sorgte.
Titelbild: Der Ort einer der „Beep“-Explosionen.
Quelle: X/Hisbollah