Bezahlbarer Wohnraum, ein Millioneneinkommen, Arbeiterkredite und Kapitalzuschüsse für ungarische Kleinunternehmen – der Ministerpräsident kündigte bei der verschobenen Fraktionssitzung ein Konjunkturprogramm an.
Die Fidesz-KDNP-Fraktion hat am Sonntag in Esztergom mit ihrer ersten zweitägigen Fraktionssitzung begonnen. Nach Angaben von Magyar Nemzet kündigte Premierminister Viktor Orbán bei der Veranstaltung ein Wirtschaftsprogramm an, das wegen der Überschwemmung auf einen späteren Zeitpunkt als üblich verschoben wurde.
Der Premierminister glaubt, dass sich die Welt seit Ausbruch der Epidemie und des Krieges radikal verändert hat. Wenn wir dies einfach ökonomisch beschreiben wollen, können wir sagen: Im Osten geht es aufwärts und im Westen geht es abwärts. Seiner Meinung nach werden im Osten maximal zehn Jahre und die längste in der Weltwirtschaft verzeichnet sein.
Viktor Orbán bestätigte nun: Brüssel und die westliche Welt reagierten auf diese Situation mit der Ausrufung eines wirtschaftlichen Kalten Krieges. Allerdings ist dieser wirtschaftliche Kalte Krieg nicht gut für Ungarn. Auch Ungarn will sich aus dem wirtschaftlichen Kalten Krieg heraushalten. Er betonte: Wenn unser Land erfolgreich sein will, muss es wirtschaftlich neutral sein. Ungarn muss seinen eigenen Weg gehen, nur das Nützliche und Vernünftige soll aus dem Westen und Osten übernommen werden. Alles, was den Ungarn schaden könnte, muss abgelehnt werden.
In seiner Rede formulierte der Premierminister auch ein konkretes Ziel: „Wir brauchen ein Wachstum, das über dem durchschnittlichen Wachstum der Europäischen Union liegt!“
Seiner Meinung nach kann ein über dem Durchschnitt der Europäischen Union liegendes Wirtschaftswachstum in der ungarischen Wirtschaft nur mit einer Politik der Wirtschaftsneutralität erreicht werden. Nach Ansicht von Viktor Orbán erfordert ein hohes Wirtschaftswachstum den Freihandel in der Wirtschaft sowohl im Westen als auch im Osten. Mit der Politik der Wirtschaftsneutralität kann die Wachstumsrate der ungarischen Wirtschaft auf drei bis sechs Prozent gesteigert werden, und die neue Wirtschaftspolitik wird die ungarische Wirtschaft ab 2025 auf einen stärkeren Wachstumspfad führen.
Allerdings erfordert diese neue Art der Wirtschaftspolitik auch neue Instrumente: Die Zustimmung der Wirtschaftsakteure, der Kammer, der Interessenvertretungen und der Arbeitnehmerorganisationen ist notwendig, da die Regierung nicht über sie hinweg entscheiden will.
Sie wollen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine neue Vereinbarung über ein mehrjähriges, am Wirtschaftswachstum orientiertes Lohnerhöhungsprogramm abschließen. Mit dieser Vereinbarung werden in absehbarer Zeit der Mindestlohn von tausend Euro und der Durchschnittslohn von einer Million Euro erreicht.
Der Premierminister begnügte sich jedoch nicht damit. Ich möchte die Größe exportfähiger kleiner und mittlerer Unternehmen verdoppeln, dafür braucht es einen neuen Wirtschaftsplan, den Sándor-Demján-Plan und Kapitalzuschüsse, und zwar auf eine Weise, die für alle kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich ist.
Er sprach auch über den bereits angekündigten Arbeiterkredit, seiner Meinung nach sind neben den Absolventen auch die qualifizierten Arbeitskräfte sehr wichtig, weshalb man 2025 einen Arbeiterkredit einführen will: Ähnlich wie beim Studienkredit sollen es auch berufstätige junge Menschen sein auch zinslose Darlehen erhalten. Der Mitarbeiterkredit erleichtert jungen Menschen den Start ins Leben und trägt zur Stärkung der Wirtschaft bei.
Auch die Rede des Premierministers konnte die Bewertung nicht außer Acht lassen. Viktor Orbán sagte, dass die Inflation während des Krieges und die Energiekrise die Immobilienpreise in Ungarn und Europa erhöht hätten. Die Mehrheit der Ungarn lebt in einer eigenen Immobilie, und die Ungarn vertrauen in erster Linie ihrer eigenen Wohnung, ihrem eigenen Haus.
In Ungarn muss im Interesse bezahlbaren Wohnraums die Zahl der Wohnungsneubauten verdoppelt und der Zinssatz für Wohnungsbaukredite bei Banken auf unter fünf Prozent gesenkt werden.
Summa summarum, fasste der Premierminister zusammen, sie mischen sich in drei Punkten in die ungarische Wirtschaft ein: bezahlbarer Wohnraum, ein Millioneneinkommen und Arbeiterkredite, das Sándor-Demján-Programm und Kapitalzuschüsse für ungarische Kleinunternehmen!
Nach dem Wirtschaftslagebericht und der Bekanntgabe des neuen Programms durfte die aktuelle politische Situation natürlich nicht in der Rede des Präsidenten fehlen.
Viktor Orbán glaubt, am Mittwoch habe jeder sehen können, dass sich in Brüssel nichts geändert habe. Nur wer unkritisch die Fortsetzung des Krieges unterstützt, die Brüsseler Migrationspolitik akzeptiert und der LGBTQ-Sexpropaganda freien Lauf lässt, kann dort gute Jungs sein. Seiner Meinung nach sollten die Brüsseler Spitzenpolitiker im Europäischen Parlament aufstehen und applaudieren, wenn sie darüber sprechen.
Sie gaben das Ziel nicht auf, die Migranten nach Ungarn zu zwingen und Ungarn zu einem der unkritischen Unterstützer des Krieges zu machen. Sie wissen, dass sie das mit einer nationalen Regierung niemals erreichen werden.
Sie suchen nun neben ihren alten Getreuen nach neuen, die rollenden Dollars und die rollenden Euro kommen, und der, den sie ausgewählt haben, wird auf einem Schild gehisst und Straflosigkeit versprochen.
Viktor Orbán warnte: Wenn in Brüssel Straflosigkeit versprochen wird, hat das immer seinen Preis. Und die Brüsseler lassen das ungarische Volk gern dafür bezahlen. Die Abschaffung der Nebenkostenkürzung, die Abschaffung der 13. Monatsrente, die Bevorzugung von Multis gegenüber ungarischen Unternehmen, die Erhöhung der Einkommensteuer, die Einführung der Immobiliensteuer: Das alles steht auf der Brüsseler Wunschliste, ebenso wie die Unterstützung der Migration und der Krieg.
Am Ende seiner Rede erklärte Viktor Orbán: „Ich bin bereit zu kämpfen, wir werden gewinnen!“
Titelbild: Ministerpräsident Viktor Orbán (j) hält eine Rede beim Fidesz-KDNP-Fraktionstreffen in Esztergom am 13. Oktober 2024. Neben ihm sind Gábor Kubatov, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fidesz (j), István Simicskó, Fraktionsvorsitzender der KDNP (j2), Máté Kocsis, Fraktionsvorsitzender der Fidesz (j3), Gergely Gulyás, verantwortlicher Minister für das Büro des Premierministers ( j4) und Antal Rogán, Minister für das Amt des Premierministers (j5).
Quelle: MTI/Pressestelle des Premierministers/Benko Vivien Cher