Der zweite Adventssonntag trägt in der christlichen Kultur eine Botschaft der Hoffnung. Für Katholiken wird dies durch das Aufflammen der Flamme einer violetten Kerze symbolisiert, die mit den liturgischen Gewändern identisch ist, und für Protestanten durch eine rote Kerze.
Der Kranz aus Immergrün symbolisierte schon vor dem Aufkommen des Christentums, auch im heidnischen Zeitalter, die Sehnsucht nach Licht, und da Licht eine Eigenschaft Gottes ist, hat dieses Bild eine äußerst alte Tradition. Die christliche Symbolik hat dieses Erbe bewahrt, da der Adventskranz auf die unendliche Liebe Gottes verweist und das Immergrün als Dekoration auf die Hoffnung hinweist, mit der sich der Mensch seinem Schöpfer zuwendet. Je weiter wir mit dem Anzünden der Kerzen voranschreiten, desto heller wird es um den Kranz herum, und das zunehmende Licht scheint auf das Herannahen des Kommens Jesu, der als zweite göttliche Person verehrt wird.
Mit der zweiten Kerze auf dem Adventskranz lodert die Flamme der Hoffnung auf, von der der Prophet Jesaja (35,3-4) in der Bibel sprach: „Stärkt schwache Hände, macht schwache Knie stark.“ Sag den zitternden Herzen, sei stark, habe keine Angst. Hier kommt dein Gott…“
Auch Dichter verbanden die Idee von Hoffnung und Erwartung, so schrieb beispielsweise Gyula Juhász in seinem Gedicht A várta: „Ich rocke alle Hoffnungen der Zukunft, / Wie der Sturm und die Blockhütte.“ / So stehe ich im ewigen Frieden / Und ich warte auf Gott, der auf die Erde kommt.“
Da Gott dem jüdischen Volk erstmals das Kommen des Messias versprach, bezieht sich die Kerzenflamme, die am zweiten Adventssonntag auf dem Kranz entzündet wird, auch auf das jüdische Volk. Für die hoffnungsvolle Zuversicht, mit der sie jahrhundertelang auf das Kommen Immanuels, also des Erlösers, warteten. Darauf bezog sich auch der Evangelist Matthäus, als er die Geschichte der Geburt Jesu beschrieb.
Geben wir dem heiligen Autor das Wort: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren wurde, siehe, kamen weise Männer aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der König der Juden, der gerade gewesen ist?“ geboren? Denn wir sahen seinen Stern, als er erschien, und wir kamen, um ihn anzubeten. Als König Herodes dies hörte, erfasste ihn Unruhe und mit ihm ganz Jerusalem. Er rief alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und fragte sie, wo der Christus geboren werden sollte. Sie sagten zu ihm: „In Bethlehem in Judäa, denn der Prophet schrieb: Und du, Bethlehem, das Land Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den Fürstenstädten Judas, denn aus dir wird ein Fürst kommen, der weiden wird.“ Mein Volk, Israel.“ Dann rief Herodes heimlich die Weisen, fragte sie nach dem genauen Zeitpunkt des Erscheinens des Sterns, schickte sie dann nach Bethlehem und sagte: „Geht, genaue Informationen über das Kind erhalten; Und sobald du ihn gefunden hast, lass es mich wissen, damit auch ich hingehen und ihn anbeten kann!‘ Nachdem sie dem König zugehört hatten, machten sie sich auf den Weg und siehe, der Stern, den sie gesehen hatten, als er erschien, ging vor ihnen her, bis sie kamen , und dann blieb es über der Stelle stehen, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, waren sie sehr glücklich. Sie betraten das Haus, sahen das Kind mit seiner Mutter Maria, fielen nieder und beteten es an. Sie öffneten ihre Schatztruhen und gaben ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Da sie jedoch in einem Traum die Anweisung erhielten, nicht zu Herodes zurückzukehren, kehrten sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.
Suchen wir den Sohn Gottes auf die gleiche Weise wie einst die drei Könige und folgen wir diesem Stern, der auch in der Dunkelheit der Nacht das Licht der göttlichen Liebe überall hin scheinen lässt, von der Höhle in Bethlehem aus an alle Tierheime.
Gyula Juhász hat es in seinem Gedicht „Bethlehem“ so ausgedrückt: „Seine tränenreichen Augen starren / Auf den Stern von Bethlehem, / Auf die gute Hoffnung, die ihn umgibt / Die Armen, die Waisen, die Ungarn!“
Titelbildquelle: karolinaiskola.hu