Ob aus Aufrichtigkeit oder Taktik, die islamistischen Kräfte seien nun im besten Interesse der syrischen Christen, schlussfolgerte der Experte, der glaubt, dass eine weitere Migrationswelle nicht zu erwarten sei.

Welches Regime auch immer jetzt in Syrien an die Macht kommt, es wird daran interessiert sein, die Christen zu schützen und gute Beziehungen zu ihnen aufrechtzuerhalten, sagte Sayfo Omar, Forschungsdirektor des Migration Research Institute. Der Nahost-Experte verriet, dass die aktuelle Situation in Syrien keine Überraschung sei, da es Anzeichen für einen Sturz des Assad-Regimes gebe, allerdings rechneten seiner Meinung nach selbst die Aufständischen nicht mit einer Wende im Land Platz so schnell.

Bekanntlich verließ der syrische Präsident Baschar al-Assad Damaskus am Sonntag im Morgengrauen und begab sich nach der erfolgreichen Eroberung der Hauptstadt durch die Rebellen an einen unbekannten Ort.

Die Lage in Syrien verschärfte sich, Präsident Assad floh

Laut Sayfo Omar haben mehrere Faktoren zum Sturz des Präsidenten geführt: Einerseits sind die Russen, die zuvor Assad unterstützt hatten, derzeit mit den Ereignissen in der Ukraine beschäftigt, und auch die libanesische Hisbollah wurde durch die Kämpfe mit ihr geschwächt Israel, so dass sie den Regierungstruppen keine Hilfe leisten konnten, und andererseits ist die Wirtschaft so schlecht, dass er die Bevölkerung, einschließlich der Soldaten, ausbluten ließ, deren monatliches Gehalt nicht einmal den Lebensmittelbedarf einer Woche deckte, so dass am Ende Auch die Armee überlebte nicht vor allem mit dem Regime.

Von wem kann man in einem Land, in dem 90 Prozent der Bevölkerung buchstäblich hungern, erwarten, dass er sich für Assad einsetzt? fragte der Forschungsdirektor des Migration Research Institute.

Der Experte sieht, dass viele Menschen inzwischen besorgt sind, dass der Kern der Aufständischen aus Organisationen wie Haj'at Tahrir al-Sham besteht, die eine Al-Qaida-Vergangenheit haben, sich aber seiner Meinung nach in der Gruppe stark gefestigt haben Letztes kurzes Jahrzehnt und obwohl in Syrien lebende Christen glaubten, dass Assad lieber an der Macht bleiben würde, sonst würden stattdessen die „enthauptenden Islamisten“ kommen, wird dies nicht der Fall sein.

Laut Sayfo Omar ist die syrische Gesellschaft sehr komplex. Damit jemand das Land stabil und nicht nur mit roher Gewalt regieren kann, muss er Kompromisse mit den verschiedenen Religionen eingehen.

„Ehrlich oder taktisch wollen die islamistischen Kräfte nun, dass die syrischen Christen die bestmögliche Arbeit haben und sich nicht verfolgt fühlen, und beweisen damit der internationalen Öffentlichkeit, dass sie für niemanden eine Bedrohung darstellen.“ Sagte Sayfo Omar.

Der Forschungsdirektor des Migrationsforschungsinstituts sprach auch davon, dass seiner Meinung nach keine Gefahr einer weiteren Migrationswelle bestehe, da der Sturz des Assad-Regimes der Türkei eine neue Chance biete,

Denn ein erheblicher Teil der Millionen Menschen, die aus dem Land flohen, waren regierungsfeindlich und wurden durch legale Mittel und die Verstaatlichung ihres Eigentums an der Rückkehr in ihre Heimat gehindert.

Ihm zufolge besteht das vorrangige Ziel der Türken nun darin, die rund 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge auf ihrem Territorium so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückzuschicken.

Híradó.hu

Titelbild: Sayfo Omar, Forschungsdirektor des Migration Research Institute
Quelle: Híradó.hu/Tamás Gyurkovits